Bereits seit 1999 existiert nun schon die Formation BLUE VELVET und eigentlich schon vor zwei Jahren erschien auch ihr letztes Album „Rotation“. Anno 2011 findet das letzte Album der Italiener nun auch den Weg in hiesige Gefilde und entpuppt sich dabei schnell als „elektronischer Hybrid“, der mit zahlreichen elektronischen Genres spielt.
Primär werden Drum’n’Bass, moderner EBM und Electro zu einem manchmal schwer greifbaren Gemisch vereint, das sich beim Opener „Without Soul“ dann auch noch über fast sieben Minuten lang instrumental präsentiert. Musikalisch ähnlich gestrickt, diesmal jedoch mit leicht verzerrten Vocals angereichert, sind die dann folgenden Songs „Don’t Fuck“ und „Gods Are Created With A Meter“ allerdings nicht mehr als „Durchschnittsware“. Verschachtelten Samples und schrägen Sprachfetzen werden dabei immer mal wieder sanfte Pianophasen gegenübergestellt, was den Sound von BLUE VELVET zwar abwechslungsreich, aber auch leicht anstrengend rüberkommen lässt.
Das Problem von „Rotation“ ist, dass das Warten auf ein richtiges „Highlight“ zunehmend Zeit in Anspruch nimmt, so es denn überhaupt irgendwann kommt. So plätschert „0003-Left“ zwar überwiegend instrumental ganz nett vor sich hin, doch wie auch dem eher minimalistischen „I Wanna Be Like God“ fehlt dem Sound der Südeuropäer immer wieder der berühmte „Funke“, der einfach nicht so recht überspringen will. Das folgende „Destination“ ist dann beispielsweise wieder eine recht anstrengende und zähe Angelegenheit und die Mixtur aus Drum’n’Bass und EBM/Elektro ist gerade auch bei diesem Song eventuell nicht jedermanns Sache. Auch das schleppende – jedoch nicht uninteressant arrangierte – „My Sad Happiness“ zum Abschluss lässt einen auf der einen Seite beeindruckt, auf der anderen Seite aber auch etwas ratlos zurück.
Man sollte für „Rotation“ somit eine gehörige Portion Offenheit für einen häufig experimentierfreudigen und un-eingängigen Sound mitbringen, der nicht immer leicht verdaulich mit den eingangs genannten Genres spielt.
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