Bludgeon - Crucify The Priest

Review

Eine Sache haben die vier Amerikaner von Bludgeon schonmal allen anderen Bands voraus: Sie können sich die Lorbeeren aufsetzen, die erste Band zu sein, die vom Manowar-Label Magic Circle Music gesignt worden ist. Dabei unterscheidet sich deren Musik vollkommen von der der True Metal-Steel-Könige. Man hat sich einer soliden Mischung aus Death und Thrash Metal verschrieben, die mit knackigen Riffs, gelegentlich eingestreuten Soli, einem erdigen Bass, powervollen Drums und bösen Vocals daherkommt. Dabei haben die zwölf Songs ihre Basis meistens im schweren Mid-Tempo-Bereich und sind mit diversen Ausflügen in schnelle Thrashgefilde und harten Stakkato-Parts gespickt. An den Reglern hat Joey DeMaio persönlich einwandfreie Arbeit abgeliefert, knattern doch die Tracks ohne Zweifel schön heftig aus den Boxen, wie man zum Beispiel an der fetten Gitarrenattacke „Last Rites“ oder dem wütenden Aggro-Stampfer und Titelstück „Crucify The Priest“ sehen kann. Trotzdem fehlen aber aufgrund mangelnder, 100%ig zündender Originalität und zum Teil abwechslungslosen Vocals die restlos begeisternden Momente. Auf der Bühne dürfte Bludgeons Musik jedoch wegen ihres erhöhten Maßes an nach vorne preschender Energie einiges hermachen. Stilistisch erinnert das Quartett nicht selten an Machine Head in ihren Anfängen und Morbid Angel, weil sie es geschickt schaffen, die Elemente beider Stilrichtungen homogen zu vermengen. Dabei erreichen sie aber nie die songwriterische Oberklasse und Intensität dieser Szenegrößen. Fazit: Die DeMaio-Zöglinge haben mit ihrem Debut „Crucify The Priest“ solide, gute Abgehmucke abgeliefert, die sich aber trotz des werbeträchtigen Bandentdeckers nur stellenweise aus der grauen Masse der momentanen Veröffentlichungen abzuheben weiß. Das heißt aber nicht, dass es verkehrt wäre, sich Bludgeon mal in den Player „platschen“ zu lassen.

25.03.2002
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