Um aussagekräftige Albumtitel sind die Schweden von BLOWSIGHT nicht verlegen. Ihr Debüt hieß „Destination Terrorville“ und die aktuelle Langrille hört auf den Namen „Dystopia Lane“. Von Terror oder dystopisch-düsteren Zukunftsaussichten ist musikalisch jedoch nichts zu spüren, denn BLOWSIGHT tanken ihren Motor mit Sonnenblumenöl.
Was hier als ‚Popmetalpunk‘ herumgereicht wird, ist in der Tat eine ziemlich knackige und vor allem eingängige Mischung, bei der dem Metal die klare Kante und dem Punk der dreckige Charme fehlt. Was bleibt, sind perfekt gestylte und glatt rasierte Songs zwischen Highschool-Rock und Radiopop. Unbeschwert, unkompliziert, leicht bekömmlich. Im Moshpit würde man damit gnadenlos niedergewalzt, auf dem Dancefloor hingegen passt das schon eher. Da überrascht es dann auch nicht, dass BLOWSIGHT kurzerhand auch mal LADY GAGA’s „Pokerface“ covern. Gut dass sie das machen, und nicht etwa MARILYN MANSON, bei dem mich das weitaus mehr erschreckt hätte. Zwischen flotten Nummern mit Potential zum Mitsingen und eher balladesken (und im Fall von „Dystopia“ schon sehr opulent arrangierten) Stücken ist alles dabei. Tut nicht weh, führt aber evtl. schnell zu musikalischer Überzuckerung.
Wer bei seiner Musik Ecken und Kanten braucht, wird hier nicht fündig. „Dystopia Lane“ ist handwerklich gut gemacht und kommt offenbar auch gut an. Nachhaltige Wirkung kann sich jedoch nicht entfalten, dazu ist das ganze viel zu stromlinienförmig. Wer weiß, wie diese Platte klingen könnte, wenn noch Flavia von DRAIN mit von der Partie wäre.
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