Bloody Panda - Pheromone

Review

Knut war niedlich, Bruno ein Problem aber über Pandas gab es hierzulande noch nichts spektakuläres zu vermelden. In New York gibt es blutige Pandas, die ein ziemlich gutes Gespür für ultralangsamen, stimmungsvollen Doom Metal haben. Man ahnt ja gar nicht, was Eukalyptus für Kräfte freisetzen kann…

BLOODY PANDA sind ein fünfköpfiges Gespann aus der berühmtesten Metropole der westlichen Welt, die einen renommierten Schlagzeuger (Dan Weiss) und eine bemerkenswerte Sängerin (Yoshiko Ohara) in ihren Reihen haben.
Ihr Demotape war quasi der Anstoß für die Pandas, aus finsteren Schalen zu schöpfen und die Klänge der Endzeit herauf zu beschwören.
Dafür bedienen sie sich einerseits altbewährter Rezepte: Geschwindigkeit am Rande des fühlbaren Herzrhythmus, schwerfällige Gitarren und ein Bass der am Boden kriecht. Sie verzichten allerdings auf eine übermäßige Verzerrung der Saiteninstrumente. Gitarre und Bass kommen zwar schön dreckig rüber, aber dennoch in einem sehr ausgewogenen Verhältnis. Das Schlagzeug wurde mit einem leichten Hall belegt. Nicht fehlen dürfen selbstverständlich die Synthesizer, die mit dezenten Flächensounds die atmosphärische Grundierung vornehmen, aber hauptsächlich mit stimmungsvollen Orgeltönen den vier Songs einen sakralen Anstrich geben.

Tja, und nun kommen wir zum besonderen Bonbon im blutigen Pandasound: Yoshiko Ohara. Die Frau hat’s wirklich drauf. Aus dem Sektor hört man ja fast kaum feminine Töne, wenn Frauen am Mikro sind, dann schlagen sie meist (wie der Rest der Band) versöhnlichere Töne an. Ohara kann das natürlich, und erinnert dabei stellenweise an Agnete Kirkevaag (MADDER MORTEM) oder Veera Muhli (UNHOLY). Wie variabel sie ist, zeigt sie innerhalb der zähflüssigen Doom-Epen eindrucksvoll. Energisch, bissig und alle Grenzen auslotend erklingt ihre Stimme, und wirkt damit auch irgendwie viel intensiver, als es der best-grunzende Grottenolm bewirken könnte. Sie leitet das Album stark ein, und beendet es dann auch sehr emotional im packenden Abschlußtitel „Ice“.

„Pheromone“ ist ein gutes Album, welches die Band bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Es kann zwar die Spannung und Atmosphäre nicht konstant so intensiv halten, wie beim starken Einstieg und dem gelungenen Finale, aber im Großen und Ganzen ist es eine Scheibe, die jeder Freund von endzeitlichen Lavaklängen bei Gelegenheit mal testen sollte. Denn selbst wenn die Kompositionen keine große Neuigkeit darstellen, so ist doch Sängerin Ohara eine wirkliche Bereicherung und Erlebnis auf diesem Album.

Und mal abgesehen davon: Gibt es einen… äh, ja, schöneren Bandnamen als BLOODY PANDA? 😉

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17.06.2008

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