Aus dem Vollrausch heraus, so hat sich der Kern der Alkis von Bloody Maria im November letzten Jahres in einer Jenaer Kneipe zusammengetan. Diese Tatsache erklärt sowohl die hochprozentige Anspielung des Bandnamens und den möchte-gern witzigen Flyer, der ebenfalls von postpubertären Andeutungen an den lieben Freund Alkohol nur so strotzt. Was mir auf dem Papier an der Band recht primitiv vorkommt, zeigt sich auf ihrer 4-Track-Promorelease „Before The Storm“ musikalisch von einer gänzlich anderen Seite. Zwar muss man sich zunächst an die etwas dünne und ungeschliffene Produktion gewöhnen, kommt aber dank des mehr als akzeptablen Materials gut über diese Angelegenheit hinweg. Bloody Maria spielen nach eigenen Angaben Death Metal, was als Stilbezeichnung nicht völlig daneben ist, hört man doch das ein oder andere Vader-lastige Riff („Color Red“). Allerdings wirkt die Demo des munter vor sich hin bretternden Fünfers (zu dem auch ein – für mich soundmäßig nicht präsenter – Keyboarder gehört) mit seiner unüberhörbaren Tendenz zu eingängigen Powerchord-Folgen größtenteils eher wie eine Hommage an das Thrash-Genre. So ballert man gleich beim Titeltrack mit fetten Riffs und Double-Bass-Attacken daher, zu denen sich während des folgenden „Undertaker“ noch unheilvoll schöne Melodien mischen, die das perfekte Slayer-Feeling aufkommen lassen. Lediglich der letzte Song („Fragile“) kann mit seinem teils zähen Tempo nicht so recht überzeugen und steht im Schatten des überzeugenden Restes. Fazit: „Before The Storm“ bietet zwar keine sonderliche Gitarren-Akrobatik, kann aber durch drei solide Songs glänzen. Die Bewertung mit 5 Punkten hätte deutlich besser ausfallen können; die knappe Viertelstunde Spielzeit reicht dafür jedoch leider nicht aus. Es bleibt aber noch die Vorfreude auf das noch im Mai erscheinende komplette Album der Band, das uns hoffentlich in Grund und Boden thrashen wird… Hörbeispiele und weitere Infos finden sich auf www.bloodymaria.de.
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