Alles klar! Da waren die Kollegen vom Metal Hammer ausnahmsweise mal schneller als wir und haben BLOODWORKS erste Veröffentlichung schon vor ein paar Wochen zum Demo des Monats gekürt. Hört man sich die Scheibe an, wird auch schnell klar warum.
Das in völliger Eigenregie aufgenommene Demo drückt nämlich gewaltig und besticht durch professionelles Songwriting. Das die Macher hinter diesem Werk keine unbedarften Neulinge sind, zeigt dann auch der Blick ins Infoblatt. So sind alle Musiker schon seit Jahren in verschiedenen Paderborner (dem Herz des Metaluniversums) Bands aktiv. Alles andere hätte mich auch gewundert oder einen gemeinen Promogag vermuten lassen. Dennoch gibt es die Band erst seit Mitte 2006, das aktuelle Lineup steht seit Januar diesen Jahres, das Demo wurde ein halbes Jahr später aufgenommen. BLOODWORK haben es also offenbar eilig, auf der Erfolgsleiter aufzusteigen – der Musik hat dies aber nicht geschadet.
Der moderne Metal des Quintetts weiß durch aggressive Strophen im Stile früher SOILWORK (z.B. “Demonic“ und “Behind The Lie“) und hymnischen Refrains mit klarer Begleitstimme von Gitarrist Nikko zu gefallen. Mit “Silent Revolution“ haben BLOODWORK sogar einen astreinen Clubhit im Gepäck, dessen AMORPHIS-bzw.PAIN-Keyboards unweigerlich ins Ohr gehen. Bestes Tanzflächenfutter für die jungen Leut!
Für Freunde der gepflegten Gewalt (also mich!) bieten die Jungs aber auch etwas: die tiefergelegte Death-Metal-Granate “Graveheart“. Nach einem ruhigen Intro beginnt die schwedische Todesfahrt mit düsteren, rohen Gitarren. Darauf folgt ein wütend stampfender Refrain bis das wilde Gebretter wieder die Vorherrschaft gewinnt. Ein geiler Song – so macht man sich Freunde.
Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, die mich von Anfang an beschäftigt hat: spielen BLOODWORK nun Death Metal oder Metalcore?
Die Stimme von Sänger David spricht klar für Metalcore. Die Verwendung von klarem Gesang in den Refrains ebenfalls. Auf der anderen Seite stehen die gelegentlich eingeflochtenen Old-School-Death-Metal-Zitate, die den Songs eine erfrischende Brutalität verleihen, welche vielen Metalcorevertretern abgeht. Entscheidend für die Stilbezeichnung sind für mich aber die hammermäßigen klassischen Metalsoli, die von Können zeugen und die Kompositionen geschmackvoll abrunden.
Eigentlich ist es aber auch egal in welche Schublade man eine Band packt, solange die Musik stimmt. Und das tut sie in diesem Fall.
Für Death-Metal-Puristen dürften BLOODWORK wahrscheinlich zu modern klingen, Leute, denen moderner, thrashiger Death Metal gefällt, werden an diesem Demo aber ihre Freude haben.
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