Hui, BLOODSPOT machen auf „The Cannibal Instinct“ wahrlich keine Gefangen. Das mag vielleicht wie eine abgedroschene Phrase klingen. Doch auf den Death-Thrash des Quintetts trifft es einfach perfekt zu.
BLOODSPOT setzen auf eine dichte Atmosphäre
Schon das eröffnende „The Testament“ lässt keinen Zweifel daran, dass BLOODSPOT völlig gnadenlos zur Sache gehen. Klar, ab und zu gibt es ein paar ruhige Zwischenparts wie das Outro von „Our Workers Back“. Aber diese stellen auf „The Cannibal Instinct“ absolute Ausnahmeerscheinungen dar. Als solche sind sie allerdings sehr willkommen, lockern sie das Gebolze doch angenehm auf.
Dadurch erschaffen BLOODSPOT eine ungemein dichte Atmosphäre, was in diesem Bereich des extremen Metals nicht gerade häufig vorkommt. Für weitere Abwechslung sorgt die Band derweil dadurch, öfter mal den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. „The Flood etwa stampft in alles zermalmendem Mid-Tempo daher. Besonders das zwischenzeitlich konträre Spiel zwischen den stampfenden Riffs und den Blastbeats auf dem Schlagzeug lässt aufhorchen.
Als eines der Album-Highlights geht „Vielfrass“ mit seinem ziemlich eingängigen Riffing über die Zielgerade. „Death By Dinosaur“ ist ein weiterer Track, der sich augenblicklich in die Gehörgänge fräst. Dafür sorgen unter anderem Gastvocals von PRIPJAT-Frontmann Kirill Gromada. Seine hohen Schreie bilden einen gelungenen Kontrast zu Peter Kunz Growls.
Reicht „The Cannibal Instinct“ für die erste Liga?
Trotzdem machen sich nach hinten raus ein paar Ermüdungserscheinungen auf der Platte breit. BLOODSPOT liefern zwar Abwechslung, doch ein Großteil des Songmaterials bewegt sich am Ende in recht ähnlichen Mustern. Wirklich schlechte Songs hat die Truppe nicht im Gepäck und das melodischer veranlagte „I Beg To Differ“ setzt kurz vor dem Ende noch ein Ausrufezeichen. Aber die Band hat eben schon alles gesagt, bevor „The Cannibal Instinct“ seinen Schlusspunkt erreicht. Darüber täuscht auch die druckvolle Produktion nicht hinweg, die locker mit denen etablierter Acts mithält.
Somit legen BLOODSPOT ein rundum solides Death-Thrash-Album vor, dem schlussendlich die ganz großen Hits und Momente fehlen, um in der ersten Liga mit zu spielen. Wer sich daran nicht stört, greift bedenkenlos zu.
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