Bloodspot - Embrace The End

Review

Galerie mit 20 Bildern: Bloodspot - Metal Frenzy Open Air 2022

„Sack raus, Eier baumeln lassen und explodieren!“ Wenn man BLOODSPOT ins Netz hineinruft, so schallt dieses fragwürdige Statement nicht selten wieder heraus. Aber vielleicht lassen wir den Hosenstall erstmal zu und nehmen uns die deutschen Blutflecken vorher genauer zur Brust.

Nach „The Demon EP“ ist „Embrace The End“ der erste Langspieler der Hessen. Viel getan hat sich seit dem ersten Lebenszeichen allerdings nicht. Die Band ist sich und ihrem Sound erstmal treu geblieben, einzig einen Schritt in Richtung Melodiereichtum kann verzeichnet werden. Allerdings muss ich zur Beurteilung, was „The Demon EP“ betrifft, auf das Onlinematerial zurückgreifen, bei dem zwei Tracks fehlen. Im großen und ganzen bietet „Embrace The End“ eine irgendwie schonmal gehörte Mischung aus Thrash, Death und vor allem Metalcore. Jedoch fällt es mir recht schwer, das Album zum modernen Underground alter Schule oder zum Fönfrisuren-Mainstream einzuordnen, was vielleicht an den extrem unterschiedlichen Metalcore Anteilen liegt. Eine wirkliche Innovation liegt hier leider nicht vor, wohl aber eine handwerklich solide und glaubwürdige Einreihung in das, was auf dem Schulhof in der Ecke für die Sonderlinge (in der wir alle einmal standen) gut ankommt und für Aufsehen sorgt.

BLOODSPOT zeigen eindrucksvoll, dass sie sowohl amtlich grooven als auch richtig Gas geben und selbst dann auch noch nette Melodien integrieren können. Live machen die Jungs bestimmt ein Mordsspektakel. Aber wo ist das Besondere? Wo ist das, was BLOODSPOT zu BLOODSPOT macht und diesen guten Musikern das markante, harte und verzweifelte Gesicht gibt, welches auf dem Cover prangt?

Für alle, die von der ersten LP einer jungen Band keine Meilensteine erwarten und sich vorm Wintereinbruch nochmal richtig was auf die Ohren geben wollen, ist „Embrace The End“ wirklich eine Empfehlung. Und da es ja mittlerweile zum Freiluftpräsentieren des Skrotums ohnehin zu kalt ist warten wir damit doch lieber bis zum Sommer – vielleicht kommt dann ja noch was neues…

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06.11.2011

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