BLOODSHOT aus Belgien treten mit ihrem zweiten Longplayer „Ultimate Hatred“ ’ne sauber plättende Lawine los. Ohne sich zu sehr an den gängigen Metalcore-Schemata zu orientieren, walzt der Sound des Fünfers auf den Hörer zu und trifft mit BOLT THROWER-Drive (die Riffs sich teilweise ganz unverkennbar!) ein ums andere Mal ins Schwarze. Das ist nicht neu, verfehlt aber ähnlich wie bei HEAVEN SHALL BURN nicht seine Wirkung. ‚Spill Your Blood‘ und ‚C-evil-isation‘ sind lupenreine Brit-Death-Metal-Feger, die eigentlich nur aufgrund der ganz vereinzelten Halftime-Drumbeat-Passagen (die ganz astrein in die Beine gehen) überhaupt Zweifel daran aufkommen lassen, dass es sich bei dem Quintett um ’ne reinrassige Todesblei-Combo handelt. Diesbezüglich eindeutiger ist da schon ‚Pleasure Through Pain‘, das zu gleichen Teilen Death Metal und Hardcore ist und deshalb musikalisch ausnahmsweise mal zu Recht die eingangs geöffnete Schublade besetzt. Zwischendurch strecken die Burschen ihre Fühler auch mal in Richtung Thrash aus (‚Two Faced Freak‘ und ‚NMC‘), was dem Ganzen zusätzlichen Schub verleiht und gleichzeitig den Abwechslungsreichtum erhöht.
Dass bei der durchgängig vorherrschenden Aggro-Stimmung auch in den Lyrics kein Platz für Blümchen und frische Frühlingsluft ist, überrascht wenig. Man begibt sich in die Abgründe der Gesellschaft und ließ sich bei den Texten des Albums von den Taten Jeffrey Dahmers inspirieren (der Serienmörder tötete mindestens 17 Menschen und ging als „Kannibale von Milwaukee“ in die US-Kriminalgeschichte ein), was in Songs wie u.a. ‚Welcome To Milwaukee‘ durchschlägt. Gute Laune gibt’s also definitiv woanders!
Nichtsdestotrotz ist „Ultimate Hatred“ eine gute Platte, die zwar etwas markantere Growls hätte vertragen können, dafür aber im Instrumentalbereich umso massiver drückt. Neben der Metalcore-Klientel sind vor allem tolerante Fans von groovigem Death Metal eingeladen, hier ein Ohr zu riskieren.
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