Da ich bislang kaum ein Werk eines Ein-Mann-Projektes in Händen hielt, das wirklich überzeugen konnte, gehe ich auch mit äußerster Vorsicht an diese Scheibe heran. Denn hinter BLOODGUT verbirgt sich Roger „Rogga“ Johansson, bekannt durch sein Mitwirken bei den Bands DEMIURG und EDGE OF SANITY. In der Promo-Info heißt es, dass sich Rogga bei seinem Solo-Projekt auf die Ursprünge des Death Metal besinnen will und das Erstlingswerk gewollt unterproduziert ist.
Und so ist es dann auch. Das Schlagzeug rumpelt undefiniert über die gesamte Spielzeit der Platte, die Gitarren sind derart heftig verzerrt, dass man kaum herauszufinden vermag, was da eigentlich gespielt wird, und auf den Gesang hat man so viel Hall gelegt, dass man meint, die CD sei in einer Höhle aufgenommen worden. Herzlichen Glückwunsch zu einem furchtbaren Sound, der selbst vor 30 Jahren nicht zeitgemäß gewesen wäre. So ist es wahrlich keine Freude, sich diesen Silberling anzuhören, ich quäle mich aber dennoch hindurch. Dabei muss ich feststellen, dass man zwischen den einzelnen Songs kaum Unterschiede feststellen kann. Alles bewegt sich im langsamen bis mittelschnellen Bereich und dümpelt vor sich hin. Auf Rhythmus-Wechsel des Schlagzeuges wartet man auch vergebens. Ich bin ständig in Versuchung, die Skip-Taste meines CD-Players zu betätigen, lasse aber davon ab, da ich spätestens nach der Hälfte der Spieldauer weiß, dass die nächste Nummer auch nicht mehr Abwechslung bietet. Glücklicherweise ist die Folter nach einer guten halben Stunde vorbei und ich kann den Rundling in den Mülleimer wandern lassen.
Wieder einmal habe ich mir ein Werk eines Solo-Projektes angetan und wieder einmal wurde ich enttäuscht. Wenn ich Death Metal der alten Schule hören will, greife ich zu den Originalen aus der guten, alten Zeit. BLOODGUT kommt nicht im Ansatz an deren Qualität ran.
Gibt einige gute Solo-Projekte: Putrid Pile, Bloodsoaked, Ancient Necropsy, Infinite Defilement,…