Na, schmeckt’s? Das Cover von „Ravenous Consumption“ lässt ja eigentlich keine Fragen offen, man vermutet automatisch eine x-beliebige 08/15 Goregrind Scheibe dahinter. Aber so kann man sich täuschen! Denn während ein Großteil der Kollegen mit stumpfem Einheitsgepolter langweilen, geben sich BLOODCHURN wirklich Mühe. Und davon sogar etwas zuviel, denn der technische Anspruch quillt bei dieser Platte förmlich aus allen Ritzen und Körperöffnungen. Die Songs sind derart durchsetzt mit Breaks und vertrackten Tempowechseln, dass es nicht einfach ist, den Strukturen zu folgen. Schleppende, verzwickte Stampfparts wechseln sich mit schnellen Blastattacken und flinken Gitarrenläufen ab, was nicht selten an DYING FETUS denken lässt. Im Vergleich zu den Jungs aus Maryland fällt dieses Variieren jedoch lange nicht so songdienlich aus. Die Technik wird hauptsächlich um ihrer selbst willen eingesetzt. Einen höheren Sinn hinter dem Gefrickel lassen BLOODCHURN nicht vermuten.
Hat man sich aber einmal hineingehört, macht „Ravenous Consumption“ schon einigen Spaß. Der Gesang ist schön dreckig und erinnert an einigen guten Stellen an die seligen MUCUPURULENT, was der Scheibe durchaus einen kleinen Sympathiebonus zuschanzt. Ihre starken Momente hat die Platte eindeutig, wenn sie nach den sterbenden Föten klingt und sich die Frickeleien mal etwas zurückhalten. Dann können sich die Grooves besser entfalten und die Schnell-langsam-Dynamik kommt stärker zum Tragen. Bis auf die Drums geht auch der Sound soweit in Ordnung. Die Bassdrum hätte dringend mehr Schmackes vertragen und die Snare krankt am weitverbreiteten Mülltonnensound, wodurch sie stellenweise nur nervig ist. Trotzdem platzieren sich BLOODCHURN mit Leichtigkeit vor vielen ihrer faden Kollegen, denn „Ravenous Consumption“ ist lange nicht so schlecht wie das billige Cover befürchten lässt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!