BLOODBOUND sind von der zuverlässigen Sorte. Zwei Jahre nach ihrem letzten Wurf „Creatures Of The Dark Realm“ ist die schwedische Power-Metal-Band zurück, um ihr neues Album der Fanschar vorzulegen. Nachdem sie in der Vergangenheit schon diverse Themen auf ihren Alben abgefrühstückt haben, wenden sie sich jetzt der nordischen Mythologie zu. Das ist jetzt nicht unbedingt der originellste Ansatz, aber immerhin widmet sich mal eine Band dem Thema, die keinen Viking- oder Pagan-Metal spielt. Und letzten Endes kommt es ja auch mit auf die Musik an.
BLOODBOUND haben wohl zu viel „God Of War“ gespielt
Ob sie nun von Nosferatu, Drachen, dunklen Kreaturen oder Odin singen, spielt in der Musik letzten Endes aber auch nur eine untergeordnete Rolle, die Marschrichtung des modernen europäischen Power Metals finden wir hier erneut wieder. Der Albumopener und Titeltrack ist jedenfalls schon einmal eine Hochgeschwindigkeitsbombe mit musikalischer Prägung aus dem finnischen Nachbarland und weiß schwer zu überzeugen.
Wer ein Album zur Festivalsaison veröffentlicht, der muss natürlich auch passende Mitsing-Stampfer am Start haben und da haben BLOODBOUND mit „Drink With The Gods“ auch gleich die richtige Nummer für parat. Mit diesen beiden Eröffnungssongs ist die Bandbreite des Albums zwar schon grob umrissen, aber es warten ja noch neun weitere Tracks darauf, sich in den Gehörgang zu fräsen.
Da wären das ebenfalls flotte und überzeugende „Odin’s Prayer“ und das mit einem epischen Refrain versehene „The Raven’s Cry“, welches sogar leicht folkige Elemente mit einstreut. Mit Stücken wie „Between The Enemy Lines“ findet sich auch etwas unvermeidliche Stangenware auf der Silberscheibe, insgesamt hält sich das Niveau für Genrefans aber auf einem hohen Level. Genau so verhält es sich auch mit dem Tempo und viele Stücke wie „Land Of Heroes“ oder „Sail Among The Dead“ fallen durch ihre treibende Kraft angenehm auf. Und getreu dem Motto „stark starten, stark enden“ finden sich mit dem Ohrwurm „Sword And Axe“ auch noch Highlights am Ende der Scheibe.
„Tales From The North“ – Gute Musik zu einem etwas überreizten Konzept
Zwar ist das textliche Konzept schon diverse Male durchgekaut worden, aber auf „Tales Of The North“ bieten BLOODBOUND eine ganze Reihe wirklich starker Euro-Power-Metal-Songs, die zur Oberklasse des Genres gehören. Damit sind sie noch ein Stück stärker als auf ihrem Vorgänger unterwegs, liefern das stärkste Album zu dieser Thematik in ihrem Genre seit WIZARDs „Odin“ und bieten einen schönen Soundtrack für den beginnenden Sommer.
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