Blood Tyrant - Aristocracy Of Twilight

Review

Im März 2016 erschien die erste „Night Of Blood Moon“-Demo von BLOOD TYRANT, im Dezember schob das niederländische Duo ihr Debütalbum „Aristocracy Of Twilight“ via Iron Bonehead Productions hinterher. Das trägt das „Raw“ nicht nur in der Genreangabe „Raw Black Metal“, sondern ist von Anfang bis Ende genau das: roh, unpoliert und blutig bis zum Gehtnichtmehr. Und im Kontext anderer Iron-Bonehead-Veröffentlichungen seltsam schwach auf der Brust.

BLOOD TYRANT lassen das „Raw“ zur reinen Image-Sache verkommen

Roh, unpoliert und blutig ist es allerdings nicht unbedingt auf die geile Weise. Wo andere Bands die rohe, direkte Art nutzen, um auf gutes, unverfälschtes und einfaches, aber effektives Songwriting hinzuweisen, da bleibt das alles bei BLOOD TYRANT außen vor. Stattdessen verkommt das „raw“ auf „Aristocracy Of Twilight“ zur reinen Attitüde- und Image-Sache. Nicht, dass das grundlegend was Schlechtes wäre – aber die Musik sollte das doch schon irgendwo supporten.

„Aristocracy Of Twilight“ ist einfach, aber nicht effektiv

Das ist bei BLOOD TYRANT nicht der Fall, die Musik besteht zu 95 Prozent aus unspektakulären, wie schnell zusammengeflickten Zwei-bis-drei-Akkord-Riffs, die restlichen fünf Prozent sind ziellose und unspektakuläre Ausflüge durch die Black-Metal-Geschichte. Das ist schade – denn Attitüde, Inhalt, Cover-Artwork, Bandname und dergleichen deuten auf ein kultiges Raw-Black-Metal-Werk nach Art alter MOONBLOOD und Co. hin. Diese Erwartungen werden jedoch enttäuscht, denn mit der erstklassigen, räudigen Getriebenheit von MOONBLOOD oder vergleichbaren Bands spielen BLOOD TYRANT nicht mal ansatzweise in derselben Liga.

06.01.2017
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