Blood Red Throne - Union Of Flesh And Machine

Review

BLOOD RED THRONE sind zurück und liefern mit „Union Of Flesh And Machine“ – man wählte die umständlichere Umschreibung von Cyborg vermutlich deswegen, weil es brutaler klingt – ihren diesjährigen Beitrag zum Death Metal ab. Und wie nicht anders zu erwarten, ist das achte Album der Band natürlich wieder eine fiese Knüppelorgie geworden, die fernab des stumpfen Exterieurs jedoch erstaunlich viel musikalische Substanz hat.

BLOOD RED THRONE geben gleich Vollgas

Zeit für Trashtalk bleibt keine, die Norweger steigen mit „Exposed Mutation“ direkt ins Geknüppel ein: Stakkato-Rhythmus, die Gitarren sind schön auf Knöchelhöhe gestimmt, dann wandelt sich der Song in eine langsam und fett groovende Dampfwalze, während Grunzwürfel Yngve Christiansen alles aus seiner Kehle holt, was keine Miete zahlt. Geil! Auch im folgenden „Homicidal Ecstasy“ zeigen sich BLOOD RED THRONE von ihrer groovenden Seite, zeigen hierauf aber auch, wie gut ihr Songwriting anno 2016 ist. Zahlreiche Wendungen und Tempowechsel halten den Song auch nach dem zehnten Waschgang frisch – und dann sind da natürlich diese dicken, DICKEN Grooves. Das frühe Highlight der Platte.

Das folgende JUDAS PRIEST-Cover „Leather Rebel“ ist der Song, der SIX FEET UNDER das neidische Grün ins Gesicht treiben dürfte, so sich die Band überhaupt darum schert, was die Konkurrenz so treibt. Direkt danach geben BLOOD RED THRONE mit den beiden Nackenbrechern „Legacy Of Greed“ und „Matyrized“ wieder richtig Gas, ehe mit „Mary Whispers Of Death“ wieder ein heavy Highlight um die Ecke gepoltert kommt, das den Hörer mit einem krummen Takt ein bisschen aus der Bahn zu werfen vermag.

Die Fleisch-Maschine-Union ist geglückt

Gegen Ende der Platte, vor allem beim abschließenden Titeltrack, lässt die Intensität des Schlachtfestes ein klein wenig nach. Nach 45 Minuten derbstem Geknüppel aber auch verständlich. Dennoch haben BLOOD RED THRONE wieder mal ganze Arbeit geleistet. Das Album bläst einen komplett durch die Wand, auch dank der fetten Produktion schlackern die Backen ordentlich. Vielleicht ist „Union Of Flesh And Machine“ nicht unbedingt das beste Album, das die Norweger auf die Menschheit losgelassen haben. Aber qualitativ gesehen ist die Band konstant geblieben und dürfte auch mit diesem neuen Streich den Appetit der blutdurstigen Brutal-Death-Meute mehr als ausreichend stillen.

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15.08.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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