Dass BLOOD RED THRONE mit ihrem zehnten Studioalbum „Imperial Congregation“ dem Namen nach eine Reichsversammlung einberufen, ist ihr gutes Recht. Immerhin haben die norwegischen Death Metaller den blutroten Thron inne, selbst wenn angesichts ihrer letzten Scheiben schon mal Widerworte fielen. Aber dann heißt es halt Überzeugungsarbeit zu leisten und schlagende Argumente zu liefern. Und das machen BLOOD RED THRONE.
BLOOD RED THRONE leisten Überzeugungsarbeit
Kurzum: Wo das letzte Album „Fit To Kill“ noch ein wenig behäbig begann, setzt „Imperial Congregation“ auf einen zupackenden Start. Wobei, nein, denn beim eröffnenden Titeltrack geht der grummelnde Grunzgesang von Yngve „Bolt“ Christiansen irgendwie im Mix ziemlich unter. Dafür packt ein majestätischer Zwischenpart den Hörer am Schlaffitchen und lässt ihn so schnell nicht mehr los. Und ab dem zweiten Track „Itika“ setzt ein unwiderstehlicher Groove ein, der umgehend in die Nackenmuskulatur zieht. Da kommt die Halswirbelsäule in Bewegung, und das funktioniert garantiert auch im heimischen Wohnzimmer.
Ebenfalls majestätisch sind die einige Male eingestreuten Tempoverschärfungen von Drummer Freddy Bolsø, wogegen sich die beiden Gitarristen Død und Ivan Gujić sowie Bassist Stian Gundersen immer wieder hörenswert ergänzen. Aber wie gesagt, es regiert der Groove, und der lässt auch mit dem langsam, aber unaufhaltsam gerifften „Transparent Existence“ nicht nach.
Etwas mechanischer geht es bei „Inferior Elegance“ zur Sache, bis in „6-7“ wieder sehr luftig in die Saiten geschlagen wird. Wo „Consumed Illusion“ zwischen manischer Geschwindigkeit und mitreißendem Midtempo pendelt, setzt der siebenminütige Abschluss „Zarathustra“ vermehrt auf düstere Harmonien. Allerdings wäre das Stück auch kein echter BLOOD RED THRONE-Song ohne Stakkatoriffing und gediegenes Gitarrensolo.
„Imperial Congregation“ groovt
Und so überzeugen BLOOD RED THRONE mit ihrer „Imperial Congregation“ diesmal von vorne bis hinten. An ihren Instrumenten sind die Norweger Könner, und Herr Christensen grummelt sich durch die Songs, dass es eine Wonne ist. Noch wichtiger sind allerdings die Songs, und die entfalten schnell ihre Wirkung: Groove ist das Zauberwort, das den Feinripp feucht und den Nacken schwitzig werden lässt. Zudem haben einige – nicht alle – der Stücke durchaus Gassenhauerqualitäten. „Imperial Congregation“ beendet: BLOOD RED THRONE können auch die nächsten Jahre weiterregieren.
Habter fein jemacht! Musik, die dazu animiert etwas kaputt machen zu wollen 😍