Die schwedische Death-Metal-Szene pulsiert bereits seit längerer Zeit wieder auf Hochkonjunktur. Bands wie ENTRAILS, PUTERAEON oder auch EVOCATION lassen alte Zeiten aufleben und schmieden frische Antiquitäten, die man sich zum großen Teil richtig gut hinter die Binde fahren kann. BLOOD MORTIZED stammen direkt aus Stockholm und fahren auch exakt diese Schiene, bereits seit dem Jahr 2007. Federführend ist hier Anders Hansson, der die Klampfe bei AMON AMARTH bis 1998 geführt hat, auch wenn “The Key To A Black Heart“ nicht besonders viel mit den melodisch ausschweifenden Leads der Wikinger zu tun hat. Viel mehr greift diese Truppe in die verstaubte Requisitentruhe, die schon ENTOMBED und Konsorten verwendet haben.
Dieser Griff gelingt den Skandinaviern allerdings ziemlich gut, auch wenn die absoluten Höhepunkte hier ein wenig fehlen mögen. Gerade die eingängigen Saiteninputs machen die Scheibe kurzweilig und sehr gut konsumierbar, obgleich man hinsichtlich der Produktion auf das Nonplusultra verzichtet hat und sich aufs Wesentliche beschränkt. So tönt etwa das Schlagwerk reichlich blechern aus den Boxen und wird durch den vordergründigen, kehligen Gesang manchmal überkrächzt. Das macht aber nicht unbedingt besonders viel aus, denn vor großem Detailreichtum strotzen BLOOD MORTIZED ohnehin nicht, sondern kloppen mit ihren dynamischen, teilweise treibenden Songs praktisch ohne Unterlass aufs Fressbrett.
Ansonsten nehmen die Schweden gerne auch mal das Tempo raus, arbeiten mit einer passablen Hand voll Groove und panzern sich so durch das Gehölz (etwa bei dem kriechenden Monster “Rekviem“). Ein bisschen fehlen, wie bereits angedeutet, die richtigen Knackpunkte, auf die man verweisen könnte. “The Key To A Black Heart“ ist beinahe völlig aus einem Guss, ohne Schlenker und stellenweise könnte man es sogar soweit treiben und es für einen Tick zu geradlinig ausweisen. Die Konkurrenz derzeit ist groß, BLOOD MORTIZED müssen sich nicht verstecken, doch gleichzeitig liefern die Schweden zu wenig Argumente, um wirklich an die vorderste Front zu preschen.
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