Blood Label - Skeletons
Eckart Maronde
Der Dänenfünfer BLOOD LABEL spielt ziemlich straighten In-die-Fresse-Metal – Musik wie der Songtitel „Shotgun-Blown In The Face“. Die Zielrichtung der zwölf Tracks vom Debütalbum „Skeletons“ ist also klar, bei der Machart verschafft ein Blick aufs Line-Up Klarheit: Mitglieder, Live- und ex-Mitglieder von DAWN OF DEMISE, THE BURNING und HATESPHERE haben sich zusammengetan, um dem Hörer mal ordentlich zwischen die Kauleiste zu scheppern – und die Jungs wissen definitiv, wie das geht.
Das ist, grob gesagt (aber wie anders sollte man es bei dieser Art Musik auch sagen), eine Kreuzung der genannten Bands und eine Mischung aus Death und Thrash Metal mit breitbeinigen Slamriffs und herausgeschrienen Vocals. Frontmann Kenneth Klitte Jensen verkündet keine netten Wahrheiten, sondern weiß: „Hell Holds A Place For You“ – danke, du mich auch!
Der Sound ist wuchtig und etwas mechanisch und verdeckt anfangs ein wenig, dass die Tracks auf „Skeletons“ bei aller Brutalität durchaus vielschichtig sind: Da gibt es mit „Deliver me From Evil“ einen grobschlächtigen Opener, bei „Snake In The Grass“ Riffing mit der Kettensäge, Blastbeats bei „Paranoia“, während beim mächtigen „Shotgun-Blown In The Face“ die gesamte Posse im Takt hüpft. „Bad Blood“ wiederum changiert geschickt zwischen quälend langsamen Riffs und gediegener Mitwipp-Brutalität, während „Stuck In Limbo“ zwischenzeitlich sogar getragene Töne bereithält.
Zweifellos gehört solche Musik auf die Bühne, wobei man sich aber fragen sollte, ob man sich freiwillig ins Getümmel vor der Bühne stürzt, wenn sich der Nebenmann gerade Kung-Fu-style austobt. Aber auch auf Platte macht die Musik Spaß, wenngleich zwölf Tracks und fast 49 Minuten Spielzeit ziemlich üppig ausgefallen sind, sprich: am Ende machen sich trotz bester Kondition ein paar Ermüdungserscheinungen breit und der Dauerpunch in die Magengrube fordert seinen Tribut. Trotzdem gutes Album!
Kommentare
Sag Deine Meinung!