Blood Incantation - Starspawn

Review

Galerie mit 20 Bildern: Blood Incantation performing Timewave Zero - Roadburn Festival 2024

Rund fünf Jahre nach ihrer Gründung kommen BLOOD INCANTATION aus Denver mit ihrem Debütalbum über den großen Teich. Und ähnlich wie die Goldgräber des 19. Jahrhundert in den angrenzenden Rocky Mountains muss man auch bei dieser Art von Musik doch recht tief schürfen, um fündig zu werden. Denn nur an der Oberfläche darf man nicht verweilen, wenn man „Starspawn“ irgendwie verstehen möchte. Klingt jetzt nicht gerade nach Easy Listening, und das ist es auch nicht.

Viel gewollt, leider nicht alles geschafft

BLOOD INCANTATION fordern sowohl Aufmerksamkeit ein als auch ihre Hörer. Ihr dissonanter Death Metal mit seiner düsteren Atmosphäre schafft meistens mühelos den Sprung von schleppend zu scheppernd, für Abwechslung ist also definitiv gesorgt. Und mit einem 13-Minuten-Brocken wie „Vitrification Of Blood (Part I)“ in eine Scheibe einzusteigen, muss man sich auch erstmal trauen. Da denkt man beim Hören schon das eine oder andere Mal an Kapellen wie TRIPTYKON oder NECROS CHRISTOS.  Leider offenbaren sich aber schon in  diesem Song auch die Schwächen der Amerikaner. Da wirkt doch so mancher Part etwas künstlich in die Länge gezogen und bieder. Und Längen sollte eine CD mit gerade mal 35 Minuten Spielzeit eigentlich nicht haben. Das sie es besser können, beweisen die Jungs an anderer Stelle. Da lässt man beispielweise eines der typischen hochmelodischen BRUTALITY-Soli in „Chaoplasm“ einfließen oder verneigt sich vor Herrn Schuldiner mit einem astreinen DEATH-Gedächtnis-Part im Titeltrack „Starspawn“. Auch die latenten MORBID ANGEL Einflüsse wissen durchaus zu gefallen, ohne den Großtaten der Altmeister aber wirklich das Wasser reichen zu können. Doch der stark an den Klassiker „Lord Of Emptiness“ erinnernde bedrohliche Klar- bzw. Sprechgesang in „Hidden Species (Vitrification Of Blood Part II)“ kann schon was, absolut. BLOOD INCANTATION haben also durchaus immer wieder ihre richtig guten Momente, können die Spannung aber leider nicht über die volle Distanz durchhalten. Und ein recht langes Instrumental wie „Meticulous Soul Devourment“ braucht man bei dieser eh schon kurzen Spielzeit nun wirklich nicht, auch wenn es wohl für das Konzept der Scheibe schon seine Wichtigkeit hat.

Fazit: Viel gewollt, leider nicht alles geschafft. BLOOD INCANTATION sind ganz sicher in der Lage, ein spannendes und hochinteressantes Album ohne Ausfälle und Längen zu kreieren. Mit „Starspawn“ ist das aber leider noch nicht gelungen. Freunde des eher simplen Death Metal, also einfach volle Kanne auf die Fresse, können sich diese Wertung so notieren. Liebhaber eher düsterer und komplexerer Klänge werden ganz sicher noch 1-2 Punkte draufschlagen.

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11.08.2016

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1 Kommentar zu Blood Incantation - Starspawn

  1. Schraxt sagt:

    Die Review wird dem Album meiner Meinung nach nicht gerecht. Ein absolutes Meisterwerk!

    10/10