Blood Incantation - Luminescent Bridge

Review

Galerie mit 20 Bildern: Blood Incantation performing Timewave Zero - Roadburn Festival 2024

Nach dem hochgelobten Death-Metal-Release „Hidden History Of The Human Race“ schockierten BLOOD INCANTATION im Jahre 2022 ihre Fans mit einem lupenreinen Ambient-Album: „Timewave Zero“ ist bis auf einige sparsame Akustikgitarrenparts eine reine Synthie-Platte. Die Band steht jetzt vor einer gespaltenen Hörerschaft, die neuem Material energisch entgegenfiebert.

Mit „Luminescent Bridge“ hat das Warten ein Ende, jedoch nicht die Ungewissheit. Die von Band und Label ohne große Ankündigung veröffentlichte, knapp 20-minütige Maxi beinhaltet beide Aspekte der letzten Veröffentlichungen, sodass man weiterhin nicht schlau daraus wird, wohin die Reise gehen soll.

“Luminescent Bridge” – der nächste Schritt?

Der Titel „Luminescent Bridge“ wiegt schwer, dennoch scheint unklar, wohin die Brücke geschlagen wird, da beide dargebotenen Tracks kaum unterschiedlicher sein könnten. Die im April in Denver/ Colorado aufgenommene Scheibe bietet sowohl lupenreinen Death Metal als auch Ambient-Klänge.

Der Opener und Vorab-Videotrack „Obliquity Of The Ecliptic“ ist eine starke Death-Metal-Nummer, die nahtlos an „Hidden History Of The Human Race“ anschließt. Trotz aller überirdischen Einflüsse ist der Sound sehr erdig und startet im ersten Teil des Tracks erneut mit unüberhörbarer MORBID-ANGEL-Breitseite. Im Spielverlauf fällt das Tempo ab und die Band tobt sich in spacigen Prog- Rock-verliebten Midtempo-Gefilden aus, was dem Song zum Ende hin eine mitreißende Schwere und Tiefe verleiht. Der Track ist sowohl kompositorisch als auch spieltechnisch anspruchsvoll und stilübergreifend. Vor allem Drumming und die Solo-Gitarrenarbeit von Kolontyrsky im zweiten Part sind überragend.

Der zweite Song „Luminescent Bridge“ driftet erneut in die „Timewave Zero“-Sphäre: Die Nummer baut wie das letzte Album zu weiten Teilen auf Synthesizern auf und wie auf „Ea“ begleitet nur eine akustische Leadgitarre den Synthie-Malstrom: Sehr minimalistisch, aber nicht weniger eindringlich und ähnlich der letzten kosmischen Reise durch Zeit und Raum.

BLOOD INCANTATION – visionär und unvorhersehbar

Die Würfel sind noch nicht gefallen. BLOOD INCANTATION liebäugeln auf „Luminescent Bridge“ weiterhin mit Synthies und beinhartem Death Metal. Die Frage nach dem stilistischen “Wohin?” bleibt zunächst noch unbeantwortet. Die vorliegende Maxi ist über jeden Zweifel erhaben und die Mischung aus überragendem Death Metal und spacigem Ambient funktioniert vorzüglich.

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17.09.2023

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4 Kommentare zu Blood Incantation - Luminescent Bridge

  1. Watu sagt:

    Auch wenn mir das Schlagzeug zu platt klingt, tolle Band, tolles Konzept und tolle Musik. Die Ambient Einflüße fügen sich perfekt ein. Ist in Zukunft sich noch mehr großartiges zu erwarten.

  2. Purple_Jesus sagt:

    Eine sehr interessante Band die mit jedem hören wächst. Starspawn ist hier völlig unterbewertet. Zähle auch zu dem kleinen Kreis, der das Ambientalbum auch gerne mal durchlaufen lässt, auch wenn es nur zum einschlafen ist. Blood Incantation sollte man, ähnlich wie Tomb Mold mit ihrem neuen Album, im Auge behalten. Die EP geht gut rein und wird öfters durch meine Kopfhörer erklingen. Der erste Track hätte auch gut von der Hidden History of the Human Race stammen können 8 von 10

    8/10
  3. destrukt. sagt:

    Für mich ist das ziemlich frecher Schrott. Nicht mal der „DM“ Song kann auf irgendeiner Ebene überzeugen, von dem Ambient Ding fang ich gar nicht erst an. Dazu kommt noch diese komplett drucklose und matschige Produktion, die zumindest meinem Gehör jegliche Chance nimmt, irgendwelche Details (so sie denn da sind) wahrzunehmen. Und das sag ich als eigentlich großer Freund der ersten beiden BI Platten. Ist für mich vollkommen unverständlich, wie sich eine Band so komplett demontieren kann, um auf Gedeih und Verderb irgendwie anders zu klingen, dabei bietet die Kombination der Sci-fi Ästhetik und DM soviele Möglichkeiten. Der Verweis auf Tomb Mold ist einerseits nachvollziehbar, weil die Entwicklung von „Planetary Clairvoyance“ zu „The Enduring Spirit“ durchaus sprunghaft ist, aber Tomb Mold sind weit davon entfernt in Ambient Gefilde abzudriften. Im Prinzip ist nur das Songwriting progressiver geworden, die 70er Prog-Gitarren ala Chapel Of Disease, Sweven oder Speglas wurden dazu gepackt und die Atmosphäre ist halt eher spacig als gruftig. Aber insgesamt ist das mMn weitaus stimmiger als das hier. Bleibt nur zu hoffen, dass die Herren nochmal die Kurve kriegen. Bis jetzt ist die Phase nach 2019 zum Vergessen.

  4. autoexec.bat sagt:

    Fantastischer Song! Also der Death Metal Song, der Ambient-Track stinkt etwas ab bzw. interessiert mich hier einfach nicht so. Diese geilen Morbid Angel/Hate Eternal-Anleihen und zum Ende diese Epik, die mich an Ulcerates letztes (Über-)Album erinnert, genial! Das nächste Album darf von mir aus genau in diese Kerbe schlagen. Ohne Ambient oder vielleicht mit Ambient-Interludien. Vielleicht schaffen sie es ja auch das noch besser zu kombinieren.
    Was Produktion angeht, nicht die beste, aber passt.
    Der Tomb Mold Vergleich ergibt sich mich hier nicht. Deren letzte Platte ist eher meh.

    8/10