Die allerjüngsten sind BLOOD CULT auch nicht mehr, trotz allem sind die bereits seit 1994 aktiven Musiker sicherlich nur einer Handvoll Leuten bekannt. Das liegt zum einen daran, dass mit „We Who Walk Behind The Rows“ erst ein Album des Trios an die Öffentlichkeit gelangt ist, zum anderen und weitaus gewichtigeren Teil aber wahrscheinlich daran, dass die Jungs eine eher ungewöhnliche Stil-Mischung bevorzugen.
Genau deshalb wird auch das Zweitwerk der Amis „We Are The Cult Of The Plains“ nicht unbedingt allerorts auf Gegenliebe stoßen. Aber eins muss man BLOOD CULT lassen, die Idee, etwas kreativeres und unterhaltsameres als der Durchschnitt zu fabrizieren, haben sie allemal angetastet. Black Metal, Ami-Rock und 80er Heavy Metal geben sich fast minütlich die Klinke in die Hand. Ein abwechslungsreiches Album voller Überraschungen also? Nicht ganz, spätestens nach den ersten Stücken ist man die stetige Kehrtwende leid, dort wird wie in den 90ern unterkühlt vor sich hingeprügelt, während nur ein paar Minuten später Soli und heisere Clean Vocals zurück in 80er führen. Das Ganze erweckt schlussendlich vor allem den Eindruck von unfertigen Ideen, die sich ein kreatives Hirn fein zurechtgelegt und vorgeschlagen hat, dann aber nicht zu Ende gedacht wurden.
Von einem Griff ins Klo würde ich dennoch nicht sprechen, auch wenn die Produktion nicht gerade ohrenfreundlich ist, sind einige der Stücke wirklich gut hörbar. Gerade dann, wenn BLOOD CULT nicht zu radikal von einer Spur in die andere wechseln und einen gleitenden Übergang schaffen – geschieht nur leider viel zu selten. Es bleibt also ein durchwachsenes Album für offene Gemüter, die keine homogene Stilmischung sondern teils einen Gegensatz favorisieren. Meins ist es nicht unbedingt.
Wenn The Lord Weird Slough Feg die Outtakes ihrer bisherigen Alben durch einen Staubsauger mit Venom-Gedächtnis-Sound jagen würden und einen bösen Schwarzwurzelschreihals einwenig scharzwurzelig herumschreien lassen würden, käme in etwa sowas wie Blood Cult raus. Die Black Metal- Parts sind Mist, die Metalparts sowieso unerträglich und ein Song wie Redneck Black Metal ist schlichtweg eine Frechheit.