Die Norweger von Blood Command treiben bereits seit über einem Jahrzehnt ihr Unwesen und veröffentlichten seit 2009 drei Alben und diverse EPs. Nun liegt mit „Praise Armageddonism“ der vierte Longplayer vor und ist gleichzeitig der Einstand für Nikki Brumen, der neuen Stimme der Band. Ebenjene Dame könnte dem einem oder anderen bereits bekannt sein, denn die Australierin trat schon früher als Stimme von PAGAN aus Melbourne in Erscheinung, die ihren Stil selbst als „Blackened Rock’n’Roll“ bezeichneten, bis zu ihrer Auflösung 2020 aber nur eine selbstbetitelte EP und ihr Debütalbum „Black Wash“ veröffentlichten. Wie Brumen ihren Weg mit den Norwegern nun fortsetzt, werden wir sehen.
Blood Command, Pop-Punk oder Armageddon?
Was Blood Command hier zum Besten geben ist dann tatsächlich ein wilder Ritt, irgendwo zwischen schmissigen Hardcore, Pop, AT THE DRIVE-IN, REFUSED, THE BLOOD BROTHERS und BRUTUS. Hier trifft melodisches Geschepper auf eine recht ausgeprägte Pop-Attitüde, welche es durchaus auf Radiotauglichkeit abgesehen hat. Die Selbstbezeichnung des Stils als „Death-Pop“ passt da schon sehr gut. Im Vergleich zu den vorherigen Veröffentlichungen, vor allem gemessen am Debütalbum „Ghostclocks“, hat jener Pop-Appeal aber auch einige Schüppen zugelegt und ein Track wie „Saturday City“ würde auf einem AVRIL LAVIGNE Album keinesfalls deplatziert wirken. Wie man dazu steht, mag jeder für sich selbst entscheiden. Aber dass ist nur die eine Seite des Albums, denn bereits der druckvolle Opener und Titeltrack „Praise Armageddonism (Awake Theme)“, das treibend-rockende „A Villains Monologue“ oder das wütende „Burn The Blasphemer“ zeigen eindrucksvoll, wofür BLOOD COMMAND seit ihrem Debüt bekannt sind.
„Praise Armageddonism“ – was bleibt am Ende?
Was hier aufgetischt wird kann einiges auf dem Plus-Konto verbuchen, denn hier vermengen sich großartig-poppige Melodien, perfekt passende Riffs, lebhafte Arrangements und eine mitreißende Stimme und zeugen vom enormen Potential, welches in Blood Command steckt. Allerdings verpufft hier einiges an Energie durch eine übertriebene Hinwendung zur bereits erwähnten Radiotauglichkeit, welche dem Gesamteindruck der Platte eher schadet als nutzt. Ein bisschen mehr von der Wildheit und Rohheit, wie man sie auf den Debüts von BLOOD COMMAND und auch PAGAN finden konnte, hätten hier Wunder bewirkt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!