Blonk - Harm Set, Harm Get
Review
Auch im Osten der Republik hat der vor einiger Zeit losgetingelte Deathcore-Zug halt gemacht und die aus Dessau stammenden BLONK springen mit auf. “Harm Set, Harm Get“, so heißt der erste Silberling, der vier Tracks umfasst und auf Whitefox Records erschienen ist. Wie angesagt es ist, eben jenen Deathcore zu spielen, zeigt sich deutlich darin, dass aus dem Stand heraus gleich eine Plattenfirma für die Veröffentlichung an Land gezogen werden konnte.
Man würde BLONK jetzt aber Unrecht tun, wenn man sie als eine der vielen Nachahmer-Bands abstempeln würde. Denn die Songs offenbaren durchaus einiges an schlummerndem Potenzial. Vor allem die, immer wieder von rohen Klangwänden eingerahmten, melodischen Passagen, nach denen sich jede Emo-Core-Truppe die Finger lecken würde, wissen auf Anhieb zu gefallen und sorgen für einen ordentlichen Kontrast zu den prallen Mosh-Riffs und den sägenden Lead-Gitarren. Gut, das Zusammenfügen von zuckersüßen Melodien und heftigen Ausbrüchen ist mit Sicherheit keine bahnbrechende Neuerung in Sachen Songwriting und auch sonst wird jedes Klischee, sprich Breakdowns, Crew-Shouts, feistes Growlen, keifende Shouts und gelegentliches Geknüppel, welches sich im Metal- oder Deathcore finden lässt mitgenommen, aber BLONK packen einen Haufen Ideen in ihre Kompositionen und kitzeln gelungene Spannungsbögen aus den Songs heraus. Ob BLONK auf der verlängerten Spielzeit einer LP dieses Niveau halten werden können, wird sich zeigen. Die vier Songs auf “Harm Set, Harm Get“ sind jedenfalls ein guter Vorgeschmack auf Zukünftiges.
Bleibt unterm Strich ein leicht überdurchschnittliches erstes Lebenszeichen, welches an einigen Stellen wirklich gute Ansätze offenbart und über weite Strecken durchaus Laune macht. Für einen Longplayer, der in absehbarer Zeit erscheinen könnte, sollte BLONK aber noch eine gute Schippe drauflegen, damit man sich vom großen Tross ähnlich gelagerter Bands absetzt.
Blonk - Harm Set, Harm Get
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore, Melodic Death Metal |
Anzahl Songs | 4 |
Spieldauer | 18:42 |
Release | |
Label | Whitefox Records |