Blodtru - The Death Of The Spirit

Review

Würde ich nur nach dem Cover gehen, dann hätte ich getippt, dass BLODTRU aus Finnland kommen, denn die Zeichnung ist auf ähnlich “hohem“ Niveau wie Frontgemälde von BEHEXEN. Das hier vorliegende Erstwerk dieses Soloprojekts ist allerdings etwas weiter südlichen Ursprungs, aus Dänemark, um genau zu sein. Textlich beschäftigt man sich mit ganz spannenden und neuen Themen: dem Christentum, beziehungsweise dem Kampf gegen eben dieses. Eigentlich eigenartig, es scheint den Black-Metal-Warriors ein wenig an Durchschlagskraft zu mangeln, denn auch nach mehr als 20 Jahren des Krieges gegen die verhasste Religion ist eben diese noch immer überall präsent. Da war der Feind damals ein wenig erfolgreicher, als es gegen die Heiden ging.

Genau diese Zwangsmissionierung scheint auch Einzelkämpfer Trua sehr getroffen zu haben und so beginnt “The Death Of The Spirit“ gleich im Intro mit der Umkehrung eines Bibelverses- Christus, Christus, leave my people alone anstelle von Lord, let my people go. Wahnsinn. Doch lassen wir Runen, Heidentum und all die anderen Kinkerlitzchen mal außer acht und schauen, was nach dem Intro so geschieht.

“The Wrath Of Tiwaz“ klingt in den ersten Momenten sehr stark nach frühen SATYRICON, ohne Keyboardeinsatz zwar, dafür aber mit stark norwegisch anmutenden Riffs und frostigem Gesang. Eigentlich ein guter Einstieg, würde der Song nicht auf neun Minuten gestreckt sein und ab der Hälfte ob mangelnder Abwechslung recht nervig werden. Weiter geht es mit “Sol Is Dead“, welches sich eigentlich kaum von seinem Vorgänger unterscheidet, in den ersten Sekunden dachte ich gar, ich wäre auf den Repeatknopf der Anlange gekommen. Die Drums rumpeln im Hintergrund, die Klampfen versuchen sich an hypnotischen Klängen Marke ARCKANUM, können aber zu keiner Sekunde die Intensität des Schweden erreichen, auch in den restlichen zwei Songs nicht.

Hier und da, wenn beispielsweise das Tempo gedrosselt wird, ist tatsächlich so etwas wie interessantes Songwriting wahrnehmbar. Diese Momente sind allerdings nur von kurzer Dauer und schnell ist BLODTRU wieder im Mittelmaß verschwunden. Insgesamt ist “The Death Of The Spirit“ sicherlich ein handwerklich ordentliches Old-School-Black-Metal-Album, auf welches sich hier und da ein paar rotzige Rockeinflüsse geschlichen haben. Nichtsdestotrotz bleibt aber auch nach mehrmaligem Hören wenig hängen und so richtig finstere Atmosphäre will auch nur bedingt aufkommen. Wäre ich Jesus, ich würde die Leute nicht gehen lassen.

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22.11.2008

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