Blodsrit - Hinterland

Review

Gleich zwei kleine Jubiläen können die Schweden feiern: Erstens das nunmehr zehnjährige Bestehen und zweitens das fünfte Album, welches wieder unter dem originalen Bandlogo (auf einem zugegeben etwas klischeebehaftetem Cover) erscheint.

An ihrem Rezept haben BLODSRIT nichts geändert. Wie auf den beiden Vorgängern lassen sich Nähen zu Bands wie KOLDBRANN, CRAFT und mit etwas Phantasie auch DARKTHRONE ausmachen, wobei sich diese Nähen auf ein geringes Maß beschränken, und auch eher die schwächeren Momente dieser Bands widerspiegeln.

Wenigstens sind BLODSRIT so ehrlich, um das, was auf „Hinterland“ geschieht auch ungeschönt zu beschreiben. Es ist traditioneller Black Metal, der größtenteils auf Raserei verzichtet und sich im unteren Midtempo-Bereich aufhält. Bei der rauhbeinigen Produktion hat man sich vor allem auf die atmosphärische Wirkung konzentriert, was meines Erachtens auch gut gelungen ist. Der Intro-Song mit seinem beschwörenden Sprechgesang, „Revolutionary Warfare“ und „Jordisk Dvala Och Andlig Död“ treiben das gelungen auf die Spitze, und zählen zu den Highlights des Albums.

Weniger „high“ dagegen ist das Gesamtbild der Kompositionen. Das Festhalten an (eigenen) Traditionen kann schnell zu Stagnation führen, und Stagnation in der Musik führt ebenso schnell zu Langeweile. BLODSRIT will es nicht gelingen, einen Spannungsbogen aufzubauen, wodurch „Hinterland“ zu einer streckenweise recht ermüdenden Geschichte wird. Die Songs plätschern teilweise so aufregend vor sich hin, wie ein Gebirgsrinnsal um Acht Uhr früh. In anderen Worten: Es passiert im Hinterland recht wenig, kaum etwas erwähnenswertes, weshalb ich von einem Besuch abraten würde.
Mehr Songs vom Kaliber der bereits erwähnten Stücke, und BLODSRIT hätten hier durchaus etwas reißen können. Der Hund liegt nicht in den Instrumenten begraben, nicht bei Sänger Naahz, der seine Sache ausgezeichnet macht (ich verweise nochmals auf „Intro-Illusion“) – der Hund ist einfach nur todmüde.