Blizzen - Time Machine

Review

Galerie mit 20 Bildern: Blizzen - Live And Loud 2019 in Mannheim

This easter have risen… the mighty BLIZZEN! Denn mit „Time Machine“ kommt nach dem Demo nun endlich BLIZZENs erste EP. Und vorweg sei angemerkt: Das sind schlaue Kerlchen. Lassen nämlich ihren Bandnamen englisch aussprechen – mit weichem Z. So eignet er sich astrein zur Artikulation mit 4 Atü aufm Kessel:

„Ey, Aller, hassu DIE Band grade gesehn, die mit streikse… hicks…streiksehämma und jiiiähhh unner Gitarrist immer so dideldideldü? Vollgeil!“

„Logen! BLISSN sinnas! Die wern nochma – prohost! – ganss groß, ich sachir das…“

„BLISSN? Alle annern könn sich jetsma schön verpissn…“

So relativ authentisch belauscht bei BLIZZENs famosem Auftritt auf St. Pauli beim Warm Up für das Hell Over Hammaburg. Und es stimmt ja tatsächlich: Auch ohne all das Fistpumping, Headbanging und Steilgehing der Live-Situation hauen die Songs der Jungs aus Weilburg gut rein. „Strike The Hammer“! Während man bei heutigen MANOWAR und ähnlich männlich in der Muskelpose erstarrten Kriegern die ironisch gebrochene Metaebene, auf der das noch funktioniert, trotz allen Streckens kaum zu erreichen vermag, führen der Enthusiasmus und die juvenile Unbeschwertheit bei BLIZZEN dazu, sich die Jeans am Knie mit dem Killernieten-Armband aufzureißen und im grobmotorischen Airguitar-Ritual glücklich der Überholspur-Attitüde zu huldigen.

Beziehungsweise: BLIZZEN sind richtig geil. Sie packen den alten Kämpen Metal am leicht rostigen Schlafittchen und injizieren ihm statt ranziger Angeber-Anabolika kurzerhand eine Familienpackung wertkonservatives Adrenalin, treten ihm huldvoll in den Arsch, auf dass er sich gerade mache und… spielen allemann auf 10. Mit der BLIZZENschen „Time Machine“ brettert man 2015 so rasant und ohne Reue in die schwermetallischen 80er zurück wie ansonsten nur mit den besten der skandinavischen jungen Wilden. Und im naheligenden Vergleich zu STALLION sind BLIZZEN sowohl mehr Speed Metal als auch mehr MAIDEN denn RUNNING WILD, qualitativ aber absolut auf Augenhöhe – wenn nicht sogar eine Pyramidenniete drüber.

Am besten gefällt mir „Gone Wild“ – cooles, aber nicht verstaubtes Breitbein-Riffing, dazu Murray/Smith-Leads, Vocals zwischen hoch und Halford, Gangshouts und von hinten immer schön mit 4 Armen und 8 Beinen gib ihm auf die Kessel. Hä? Im Grunde klingen alle Songs auf „Time Machine“ so? Und auch alle gleich gut? Eben: „Harder than prison… the mighty BLIZZEN!“

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09.04.2015

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