Blitzmaschine - Faustrecht

Review

Nachdem die Vorabmaxi „Liebe auf den ersten Blick“ des deutschen Duos BLITZMASCHINE beim besten Willen noch nicht das gelbe vom Ei war, kann man im Rahmen des ersten kompletten Longplayers der beiden Herren nun allerdings Entwarnung geben. So plump sich vor einigen Wochen die DAF-Coverversion präsentierte, glaubte man zunächst, nicht all zu viel von BLITZMASCHINE erwarten zu dürfen – die neuen und vor allem eigenen Songs auf „Faustrecht“ zeigen dann jedoch, dass in dem Duo deutlich mehr steckt, als man zunächst annehmen durfte.

Der Albumtitel „Faustrecht“ passt dabei natürlich vortrefflich zum schnörkellosen EBM-Sound der Jungs. Die Auftaktsongs „Swallow Me“ und „Love And Pain“ wirken dabei wie eine Mischung aus SPETSNAZ und AND ONE: Monotone EBM-Beats, unverzerrter und überraschend wenig wütender Sprechgesang sowie dezente Melodien sorgen für einen überraschend angenehmen Auftakt der Scheibe. Im Rahmen von „Am I Right“ wird es dann sogar noch richtig melodisch, bevor dann mit „Useless Pain“ und „Propaganda“ die Old School-EBM’ler zufrieden gestellt werden. Im weiteren Verlauf bewegen sich BLITZMASCHINE dann überwiegend im Dunstfeld von Bands wie SPETSNAZ, ORANGE SECTOR und DAF („Kämpf um mich“, „Do Not“). Nur eher selten denkt man nun noch an AND ONE, am ehesten vielleicht noch bei Tracks wie „Heartbreaker“ oder „Immer kleiner“. Melodiefanatiker kommen somit kaum (noch) auf ihre Kosten, es regiert wirklich der von der Band selbst proklamierte „EBM für die Mittelschicht“.

Und genau vor diesem Hintergrund geht diese Scheibe auch absolut in Ordnung: Die musikalische Ausrichtung samt Zielgruppe ist ganz klar definiert und wer sich dementsprechend angesprochen fühlt, kann bei „Faustrecht“ bedenkenlos „zuschlagen“.

19.03.2011
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