Blitzkrieg - Blitzkrieg

Review

BLITZKRIEG gibt es noch 2024? Eine Band, die sich 1979 gründete und mehrfach auflöste, ist seit 2001 wieder aktiv. Sänger Brian Ross (SATAN, ex. AVENGER, ex. LONE WOLF) hat aus der Band seiner Anfangstage ein Familienunternehmen gemacht. Alan Ross, der Sohn von Brian, ist seit mehr als zehn Jahren das zweite langjährige Mitglied von BLITZKRIEG. Die Drums sind seit 2015 mit Matt Graham besetzt. An Bass und zweiter Gitarre sind im Vergleich zum 2018er Release „Judge Not!“ neue Gesichter zu finden. Das 2024er Release nennt sich einfach und schlicht „Blitzkrieg“.

Was kann BLITZKRIEG anno 2024?

Bei Bands mit einer mehr als 50-jährigen Geschichte stellt sich immer die Frage, ob neue Alben noch eine Relevanz haben. „A Time Of Changes“ gilt als ein Klassiker der NWoBHM und schwappte in die abflauende musikalische Welle aus England. Ross hatte mit SATAN und „Court In The Act“ bereits zwei Jahre vorher tiefe Wurzeln in der NWoBHM hinterlassen.

Was gibt es auf „Blitzkrieg“ zu hören? Der Auftakt fesselt Fans des Sounds der 80er Jahre mit „You Won’t Take Me Alive“ und „The Spider“. Temporeich, aber auch eingängig, mit einem taffen Spiel der Instrumentalfraktion starten BLITZKRIEG. Sänger Ross liefert mit seinen Vocals den 80er Jahre Charme.

Galoppierend geht es mit „Dragon’s Eye“ weiter, der das Tempo reduziert und sich noch mehr in die NWoBHM-Gefilde schiebt als die beiden Vorgänger. Die Tempoverschärfung in der Mitte und der wechselnde Rhythmus sorgen dafür, dass die fünfminütige Laufzeit spannend und interessant bleibt. Ob gradliniger Headbanger („Vertigo“, „I Am His Voice”), verspielte Old-School-Metaller („Above The Law (Pull The Trigger Pt. 3)”) oder eine verschachtelte Nummer, mit Fokus auf die Instrumente („The Night He Came Home (Halloween)“): BLITZKRIEG nehmen ihre Fans mit auf eine Zeitreise bezüglich des Sounds und der Songs.

Zum Ende der LP gibt es ein instrumentales, orientalisch angehauchtes, Interlude als Intro zu „Aphrodite’s Kiss“. Gemächlich starten Ross und Co. in den achtminütigen Schlussakkord. Die Nummer dreht und wendet sich nicht nur einmal und ist für einen BLITZKRIEG-Longplayer eine Überraschung, aber auch eine Geschmacksfrage. DEMON lieferten derartige Ansätze in ihrer progressiven Phase. Mit der NWoBHM oder straighten Heavy Metal haben die circa acht Minuten wenig gemeinsam. Die Halbballade holt die Herren aus ihrer Komfortzone und zeigt das Quintett von einer ganz anderen Seite.

Familie Ross ist nicht nur etwas für NWoBHM-Enthusiasten

Der 2024er Output „Blitzkrieg“ der NWoBHM-Veteranen liefert Töne im Style der englischen Welle, aber nicht nur. Allen voran sticht der Langläufer „Aphrodite’s Kiss“ hervor. In eine ähnliche Kerbe schlagen „The Night He Came Home (Halloween)“ oder „Above The Law (Pull The Trigger Pt. 3)”. Es gibt aber auch genügend typischen 80er-Jahre Stoff mit zum Beispiel „You Won’t Take Me Alive“, „The Spider“ und „Vertigo“. Was der Scheibe fehlt, ist der hervorstechende Hit, wie ihn zum Beispiel SAXON regelmäßig auf seine Longplayer packt.

Fans von Brian Ross und Enthusiasten der 80er Jahre sollten die neue Scheibe von BLITZKRIEG auf jeden Fall antesten, ohne die Erwartung einer neuen „A Time Of Changes“, aber in Erwartung eines gutklassigen Metal-Longplayers.

30.08.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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