Blitzkrieg - A Time Of Changes

Review

Was würde über dieses Album schon alles geschrieben und spekuliert. BLITZKRIEGs Debütalbum „A Time Of Changes“ sollte einschlagen wie ein Bombe in der NWoBHM, so zumindest der Plan. Da sich abgesehen von Sänger Brian Ross die komplette Band aus den berühmten musikalischen Differenzen aber verabschiedete, verhinderte dies den Plan aber. So wurde das Debütalbum des aufsteigenden Sterns erst 1985 veröffentlicht, nicht wie angedacht schon 1982. Dass die NWoBHM da schon abflaute, muss keinem Metaller erklärt werden. High Roller Records bringen dieser Tage einen ‚ultimativen‘ Re-Release des Albums heraus, denn immerhin hat es „A Time Of Changes“ doch zum Klassiker gebracht.

Mehr als nur ein Songlieferant für METALLICA

Das liegt wohl nicht zuletzt ab der METALLICA-Coverversion (B-Seite von „Creeping Death“ – cb) der Bandhymne „Blitzkrieg“. Aber auch sonst braucht sich das Debütalbum von BLITZKRIEG nicht zu verstecken. Klar, 1985 war der Zug schon längst in Richtung Thrash Metal abgefahren, aber „A Time Of Changes“ macht dennoch eindrucksvoll klar, warum METALLICA damals so geklungen haben, wie sie es eben taten. Daneben ist das BLITZKRIEG-Debüt aber ein reinrassiges NWoBHM-Album, das sehr melodisch daher kommt. Gleich der Opener „Inferno“ animiert den Hörer direkt die Anlage lauter zu drehen. Ein flotter, rifforientierter Song, der direkt alle Stärken der Band auf den Punkt bringt. Auch das folgende „Blitzkrieg“ fährt die gleiche Schiene und ist allgemein bekannt. Dass aber auch BLITZKRIEG nicht vor Coverversionen zurückschrecken zeigt das nächste Stück „Pull The Trigger“, das ursprünglich aus dem Hause SATAN stammt. Kein Wunder aber, singt Brian Ross doch in beiden Bands. Jenes „Pull The Trigger“ ist auch der erste Song des Albums, der nicht energisch nach vorne drückt. Das bedeutet aber nur eine kurze Verschnaufpause, denn das folgende „Armageddon“ ist dann schon beinahe progressiv angehaucht, ist aber ebenso kein Ausfall wie der Rest des Albums. Witzig hierbei ist noch, dass die damals üblichen Einspieler (u.a. HELLOWEEN, WARLOCK) von Publikum auch hier bei „Hell To Pay“ zum Tragen kamen. Ich finde es witzig, wenn mit einem Augenzwinkern suggeriert wird, dass sich ein Band mit nur einem Album vor einer Stadionatmosphäre präsentiert. Die Halbballade „Vikings“ markiert dann die ruhigste Stelle der Platte, passt aber auch wunderbar in das Bild, das „A Time Of Changes“ vermittelt.

Unter dem Strich bleibt ein Klassiker

Insgesamt ein sehr starkes Debütalbum, bei dem man sich wieder einmal die Frage stellt, was wäre gewesen, wenn BLITZKRIEG 1982 nicht auseinander gebrochen wären. Einen Klassiker stellt „A Time Of Changes“ auf jeden Fall dar. Umso schöner, dass High Roller Records ein wertiges Re-Release in die Läden stellen (Vinyl + 7“). Dieses Album sollten NWoBHM-Connaisseure definitiv im Regal stehen haben. Wer wissen möchte, warum METALLICA auf ihren ersten beiden Alben so klingen, wie sie eben klingen, der sollte neben DIAMOND HEAD auch BLTZKRIEG antesten.

21.02.2021
Exit mobile version