Die Verschmelzung von Metal und Gothic scheint nicht mehr sonderlich neu. Beide Szenen haben sich derart angenähert, daß selbst in den striktesten, konservativsten schwarzen Löcher einmal verschähmt der Tanz der Schatten läuft. Gothic Metal hat sich scheinbar so fest in der
schwarzen Szene verankert wie Industrial oder EBM. Bliss sind also eine weitere Gothic Metal Band. Wobei das dann schon fast die Qualitäten der Band runtersetzt… Auch wenn hier nicht die Geschichte des Genres neu geschrieben wird, weiß man doch mit einer handvoll ansprechender Songs zu unterhalten. Das fängt bei dem treibenden Opener an, geht über den Ohrwurm „Eyes Dressed in Velvet“ und das atmosphärische „Slavonic Nights“ bis hin zu dem getragenem, eher schleppendem Finale „Angels Of Twilight/Death In Love“. Zwar werden so ziemlich
alle gängigen Spielarten inklusive des tiefen Pathoses verwand, man kann aber seine Eigenständigkeit transparent genug darstellen um nicht als Klon bekannter Größen zu enden. Sicher, hier wurde kein Meilenstein gelegt, aber wer erwartet das schon von einem Debut? Der Sänger hat auf jeden Fall eine charismatische Stimme, hebt sich vom Rest der tiefen Brummler ab und hinterläßt somit starke Spuren im Sound. Auch die einzelnen Ausflüge in den Elektro Bereich stehen der Band zu Gesicht und verderben
nicht die teils recht langen Songs. Es bleiben schnell Teile des Materials im Ohr hängen, ohne aber daß die Band zu banal oder gar simpel vorgeht. Die Songstrukturen sind durchdacht und stets nachvollziehbar und erreichen nie denn Punkt langweilig zu werden. Mir fallen als Vergleich
vielleicht die begnadeten Dreadful Shadows ein, aber deren Klasse wird hier natürlich nicht erreicht. Ich sehe hier eine Band heranreifen, die zu großem fähig ist!
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