Viele Informationen lassen sich zu BLINDFISTED leider nicht finden – die spärliche Facebook-Präsenz der Band gibt zumindest Auskunft über die Herkunft (Oslo / Göteborg) und die Einflüsse des Dreiers (D-Beat, Distortion & Beer). Das Pseudonym des Gitarristen – „Mr. Fister“ – machen den ersten Eindruck komplett, der sich beim Anhören direkt bestätigt: „Blindfisted“ liefert dreckige Rockmusik, die sich irgendwo in einer Schnittmenge aus Hardcore-Punk, Crust, Grindcore und MOTÖRHEAD bewegt.
Bei näherer Betrachtung von BLINDFISTEDs nicht einmal halbstündigem Debut lassen sich jedoch noch ein paar weitere Informationen über die Band erschließen: Die drei Musiker haben einerseits ziemlich viel Wut im Bauch (was man nicht nur an Songtiteln wie „A River Where Everyone Shits“ und „Idolize Me!“ merkt), andererseits aber hörbar Freude daran, ihre Wut auf diese Weise zu verarbeiten. Die zehn Songs sind treibend (D-Beat, ne!?), kurzweilig und – so weit das im Crust- / Grindcore-Bereich sinnvoll ist – durchdacht. Eine gelungene Kombination aus Aggression und souverän arrangierter Musik.
Dass es innerhalb der gut siebenundzwanzigeinhalb Minuten hin und wieder etwas… gleichförmig wird, lässt zwar sich nur schwer vermeiden, aber BLINDFISTED machen ihre Sache insgesamt recht souverän. Hervorzuheben sind die Songs „Gå vekk“, der mit feinen Harmonien und weiblichem Gastgesang aufwartet, und „Consensus“, der mit über fünfeinhalb Minuten am Ende des Albums steht, fast die gesamte Zeit im Midtempo daherwalzt und mit Sprachsamples aufwartet. Diese beiden Stücke schubsen „Blindfisted“ von der „5“ auf die „6“ – sollte es BLINDFISTED gelingen, auf künftigen Veröffentlichungen mehr dieser „ungewöhnlichen“ Stücke unterzubringen, hat die Band durchaus Potential. Entsprechend meinem Eindruck BLINDFISTEDs wird das den Dreien aber vollkommen egal sein. Und das ist eigentlich auch gut so.
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