Blind Revolution - Money, Love, Lights

Review

Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt, und die Altvorderen des AOR können sich etwas wärmer kleiden. Mit BLIND REVOLUTION kommt eine Band, die sich anschickt das Genre im Sturm zu nehmen und den Thron zu erklimmen. Ok, letzteres wird nicht passieren, denn auf dem sitzt schon seit jeher und wird auch bis in alle Ewigkeit Jim Peterik (ex-SURVIVOR, PRIDE OF LIONS) sitzen. Aber zumindest einen feinen Angriff auf die Kronprinzen ist den Italienern um Sänger Christiano Siperone mit ihrem Debütalbum „Money, Love, Lights“ durchaus gelungen.

Dabei kupfern BLIND REVOLUTION aber nicht stumpf bei den Helden der Szene ab. Es ist eher so, dass die Italiener versuchen ihren eigenen Stil zu finden, diesen aber mit einigen Nuancen von Bands wie FOREIGNER, SURVIVOR, RAINBOW oder auch LYNYRD SKYNYRD garnieren. Man hat immer wieder einen Namen auf der Zunge, weil einem die eine oder andere Stelle vermeintlich bekannt vorkommt, es dann aber doch nicht ist. Das ist schon hohe Kunst. Gleich der Opener „Guiding Light“ verbreitet zudem eine positive Stimmung, die man in dieser tristen Jahreszeit sehr gut brauchen kann. Generell ist gute Laune ein Aspekt im BLIND REVOLUTION Kontext, der einfach Spaß macht und den Drang sich ins Cabrio zu setzen, die Musik aufzudrehen und in den Sonnenuntergang zu fahren, verstärkt.

Das folgende Tripel schraubt die gute Laune noch weiter nach oben. „Miracle“, „Knocking For Love“ und Mary Ann“ sind AOR in Perfektion, und man hört zu jeder Sekunde, dass das Quartett seine Hausaufgaben gemacht hat. Dazu kommen noch Nummern wie die erste Single-Auskopplung „Getting Stronger“, die durch einen dezenten RAINBOW-Touch punktet oder die Ballade „Never Let You Go“ (LYNYRD SKYNYRD, anyone?), die in den Achtzigern sicherlich ein Stadionhit gewesen wäre. Generell habe ich bei vielen der Songs von „Money, Love, Lights“ das Gefühl, dass sie in den Achtzigern, zumindest in den USA, erfolgreich gewesen wären.

So bleibt „Money, Love, Lights“ unter dem Strich ein Album, das viel Freude bereitet und den Hörer den Sommer sehnsüchtig herbei sehnen lässt. Mit „Miracle“ und „Mary Ann“ stehen zudem zwei absolute Hits auf dem Album, das generell (bis auf den Rausschmeißer „Rock ‘n’ Roll Dream“, der qualitativ etwas abfällt) für ein Debüt ein sehr hohes Niveau besitzt. Aber warum dann nur acht Punkte? Weil ich sicher bin, dass in Zukunft noch größere Taten von BLIND REVOLUTION zu erwarten sind.

10.02.2020
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