Blind Guardian - Live Beyond The Spheres

Review

Zweieinhalb Jahre nach „Beyond The Red Mirror“ resümieren BLIND GUARDIAN ihre ausgiebige Tour zum Album mit einer neuen Live-Platte. Die hört auf den Titel „Live Beyond The Spheres“ und kommt wahlweise als Dreifach-CD oder Vierfach-Vinyl daher.

Ähnlich wie der letzte, schlicht „Live“ betitelten Mitschnitt, handelt es sich bei „Live Beyond The Spheres“ nicht um die Aufnahme eines einzelnen Konzerts. Stattdessen haben BLIND GUARDIAN satte 30 (!) Shows ihrer Europatour 2015 mitschneiden lassen. Knapp die Hälfte davon wurde ausgewählt, um als Grundlage für das vorliegende Konzertdokument herzuhalten. Dabei liefert die Band in den zweieinhalb Stunden Gesamtspielzeit einen guten Mix aus Klassikern der Marke „The Lord Of The Rings“ und „Valhalla“ sowie neueren Songs wie „Prophecies“ oder „Wheel Of Time“.

BLIND GUARDIAN zwischen Authentizität und Studiomagie

Wer die Jungs auf der besagten Tour erlebt hat, der weiß auch, dass insbesondere die Stücke von „Beyond The Red Mirror“ im Konzertkontext weitaus besser funktionieren, als auf dem Album. Klar, mit einem echten Orchester im Rücken würde der Bombast von „The Ninth Wave“ noch mehr knallen. Trotzdem gibt „Live Beyond The Spheres“ die Macht, die die neuen Stücke live entfalten, authentisch wieder. Denn der Sound ist, für BLIND-GUARDIAN-Verhältnisse, roh und weitestgehend ungeschliffen, so wie es auf einem Live-Album sein soll. Die Performance der Band ist dabei zu jeder Zeit unangefochten. Vor allem Frontmann Hansi Kürsch brilliert auf gewohnte Weise in jeder Tonlage.

Durch den Zusammenschnitt verschiedener Shows, fließt die Platte leider nicht ganz so natürlich, wie es bei einer einzelnen Show der Fall wäre. Vor allem die Jubelstürme des Publikums am Ende eines Songs, passen oft nicht zum Beginn des nächsten Tracks. Im Großen und Ganzen sind die Übergange zwischen den Songs aber gut geglückt. Unangenehme Sprünge oder ähnliches gibt es auf jeden Fall nicht.

BLIND-GUARDIAN-Fans können bei „Live Beyond The Spheres“ bedenkenlos zugreifen. Der musikalische Rundumschlag ist, trotz kleiner Abzüge in der B-Note, eine gelungene Aufarbeitung der letzten Tour-Aktivitäten der Band. Aber auch für Neulinge ist das Album durchaus eine Überlegung wert, bietet es doch einen gelungenen Überblick über das Schaffen der Krefelder.

30.06.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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