Blind Golem - A Dream Of Fantasy

Review

Etwas neues Musikalisches aus Italien. Das sorgt oft für Stirnrunzeln bei den Anhängern von metallischen Tönen. Jedoch handelt es sich nicht um den üblichen, leicht verstaubten, symphonisch angehauchten Power Metal. Hier geht es um klassischen Rock der 70er Jahr. Aus der URIAH HEEP-Tribute-Band FOREVER HEEP entstand im vergangenen Jahr BLIND GOLEM. Wer nun noch die Brücke zwischen “Return To Fantasy“ und “A Dream Of Fantsay“ findet, hat den richtigen Weg eingeschlagen. Dazu ist dem Artwork eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Outfit von “Demons And Wizards“ anzusehen.

“A Dream Of Fantasy“ – Ken Hensley und sein letztes musikalisches Lebenszeichen   

Der Track “The Day Is Gone“ dürfte eine Nummer sein, welche Musikgeschichte beinhaltet. Ken Hensley verstarb am 04. November 2020 und ist bei “The Day Is Gone“ an der Gitarre zu hören. Die anderen Musiker sind ebenfalls keine Jungspunde. Sie waren in verschiedenen Hard-Rock-Tribute-Bands oder auch als Studiomusiker jahrzehntelang aktiv. Das eine sehr starke Orientierung in Richtung URIAH HEEP der 70er Jahre vorherrscht, ist auf dem Longplayer von der ersten Minute zu hören.

Der Opener “Devil In A Dream“ lässt die Hammondorgel auf die Hörerschaft los und man wird gleich mal in die frühen 70er zurückversetzt. Der Sound ist moderner als bei Scheiben wie “Demons And Wizards“ oder “Look At Yourself“. Freunde von Hard-Rock-Klängen der damaligen LPs werden von der ersten Minute an abgeholt und mit “Sunbreaker“ oder “Screaming To The Stars“ auf die weitere Reise mitgenommen. Der Fuß ist von der ersten Umdrehung an in Bewegung und so leben Erinnerungen an “Easy Livin’“ oder “Spider Woman“ wieder auf.

Das bereits erwähnte “The Day Is Gone“ lässt die Saitenarbeiter in den Vordergrund rücken. Nicht nur Ken Hensley an der Slidegitarre ist hier hörenswert. Es wird besinnlicher und balladesk, aber mit Sicherheitsabstand zu der Dame in Schwarz aus dem Jahre 1971. Mit einer Frischzellenkur und mehr in Richtung Hard Rock kommt “Pegasus“ um die Ecke, ein kleiner Morgen im Juli steckt dafür im Geist von Eveline. “The Gathering“ ist ein Name einer nicht ganz unbekannten Band, welcher sich auf das Langeisen verirrt hat. Allerdings ist hier nicht Anneke Van Giersbergen zu hören. Eine Halbballade haben die Herren auch im Angebot. Die akustischen Gitarren kommen beim Karussell zum Tragen. “Living And Dying“ beglückt die Anhänger des intensiven, progressiven Hard Rocks. Ein akustischer Tupfer mit leichter YES-Attitüde namens “A Spell And A Charm“ beschließt “A Dream Of Fantsay“.

BLIND GOLEM sind eine Empfehlung für Anhänger von Classic Rock

Wer auf Bands wie URIAH HEEP, frühe MAGNUM-Sachen oder Ähnliches aus den 70ern und frühen 80ern steht, sollte unbedingt mal ein Ohr in “A Dream Of Fantasy“ halten. BLIND GOLEM nur auf die großen Vorbilder zu reduzieren, würde dem Output aber nicht gerecht werden. Der Sound hat mehr als nur eine Frischzellenkur erhalten. Da ist reichlich eigene Schaffenskraft und Kreativität dazugekommen und lassen die 14 Tracks über die gesamte Laufzeit von mehr als einer Stunde nie langweilig werden. Genrefans sollten bei “A Dream Of Fantasy“ nicht nur wegen Ken Hensley zugreifen.

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07.03.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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