Meine Fresse, was ist denn das? Irgendwo in Richtung In-Flames hatten die Schweden von Blessed wohl als ihr stilistisches Konzept angepeilt, aber wo bleibt bitte die Qualität, von Originalität will ich ja angesichts der Tatsache das „Scheden mal wieder Schweden kopieren“ gar nicht sprechen. Die vorliegende zweite Demo der Band wartet mit einem sehr fragwürdigen Gesamteindruck auf. So bietet schon die absolut monotone und schlecht abgemischte Stimme des Shouters genügend Angriffsfläche für einen Veriss. Die frequent eingesetzte Stimmverzerrung hilft hier auch nicht unbedingt weiter, um die offensichtlichen Mängel bei der Stimmkapazität des Growlers und die Fehler bei der Produktion zu kaschieren. Das die Band leider über keinen Drummer verfügt, sei ihnen ja vergeben, aber die Sounds aus dem Drumcomputer sind derart in den Hintergrund gerutscht, das man sie fast hätte weglassen können. Die Gitarrenarbeit lässt allerdings hoffen, der ziemlich trocken-technische Stil der Band bekommt hier seinen positiven Stempel aufgedrückt. Gerade im letzten Song „Fading Wings of Art“ gelingt es der Combo ein paar durchaus gefällige Riffs aus dem Hut zu zaubern, was mich doch etwas versöhnlicher stimmt. Fazit: Ich weiß nicht, ob ich Blessed, mit einer sauberen Produktion und einem Session-Drummer versehen, noch wiedererkennen würde, und spreche ihnen ihr Potential als Band nicht ab. Ich finde aber die Qualität des vorliegenden Demos recht dürftig, gerade eingedenk des lieblosen Layouts. Bin trotzdem gespannt, wie, ob und in welche Richtung sich die Truppe weiterentwickeln wird.