Bleed From Within - Humanity

Review

Galerie mit 26 Bildern: Bleed From Within - Summer Breeze Open Air 2023

Wie das mit den Trends läuft, müsste jeder wissen. Einer macht’s vor, der Rest rennt – meist meilenweit – hinterher. BLEED FROM WITHIN aus Glasgow sind aber schlauer. Denn warum einen Style nur schlicht kopieren, wenn man zwei verschiedene, gleichermaßen erfolgreiche Strömungen kombinieren kann. So lehnt man sich optisch an BRING ME THE HORIZON an. Denn der Sänger der Glasgower könnte als kleiner Bruder von Oberstyler und Sänger besagter Truppe Oli Sykes durchgehen. So einen unglaublich heißen voll tätowierten Typen braucht man als Frontmann. Der Style ist ja angesagt und für die kleinen Mädchen soll natürlich auch was für das Auge dabei sein.

Musikalisch hat man aber bemerkt, dass hinter Sykes Truppe nicht viel Substanz steckt, also bedient man sich einfach bei den erfolgreichen, deutlich Death-Metal-lastigeren Kollegen von THE BLACK DAHLIA MURDER, trimmt die Gitarren ein wenig schneidiger und aggressiver, baut noch öfter mal einen Breakdown für die prügelnden Hardcore-Kids ein und schon hat man im Grunde ein freshes Päckchen geschnürt, welches für eine breite Masse unterschiedlicher Käufer interessant sein dürfte. Bei allem Marketing muss trotzdem jede Band letzten Endes mit ihren Songs bestehen. Und das klappt bei „Humanity“ dem ersten Langspieler von BLEED FROM WITHIN nur bedingt. Die Produktion ist fett, keine Frage. Auch die Instrumentalfraktion spielt auf einem guten Niveau, das steht ebenso ohne Zweifel fest. Die Songs an sich sind ordentlich arrangiert. Recht strikt, aber nicht ständig nach dem gleichen Schema zusammen geschustert.

Allerdings gibt es einen Punkt, der gravierend gegen die Band spricht und quasi die Deathcore-Krankheit Nummer eins ist: Die Songs bleiben nicht hängen! Ein Grund, warum zum Beispiel THE BLACK DAHLIA MURDER oder die ARCHITECTS so erfolgreich sind, ist die Tatsache, dass sie es schaffen, eingängige Refrains raus zu hauen. Davon sind die Glasgower weit entfernt und so plätschern die Songs an einem vorbei, ohne große Aha-Momente zu erzeugen. Ja, auch „Humanity“ ballert streckenweise ordentlich. Es sind diese Momente, die das Album leicht vom Durchschnitt abheben. In der Summe reißt mich allerdings nichts wirklich aus den Schlappen. Mal sehen, wie lange sich BLEED FROM WITHIN halten können, bevor sie wieder in der Anonymität verschwinden.

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21.07.2009

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