„Die Zweifel und Ängste, die uns über die Jahre verfolgten, wurden durch den unstillbaren Hunger ersetzt, als Menschen zu wachsen. Diese Energien haben wir in unsere Musik fließen lassen.“ Mit „Fracture“ , dem neuen Album vom BLEED FROM WITHIN bekommt das Gesagte ein Gesicht, bekommt das Gesagte Hand und Fuß. Die Platte, die mit ihrem Titel wortwörtlich Brüche zelebriert, ob jetzt seelisch oder körperlich, bedeutet für die Schotten so etwas wie der finale Freischwimmer.
„Fracture“: Da ist der der Freischwimmer
Unmittelbar im Opener und dem vorab veröffentlichten Track „The End Of All We Know“ verabschieden wir uns gemeinsam von allem was vorher dagewesen und das mit saftigem Rundumschlag. Die Herren haben ihre Hausaufgaben gemacht, eindeutig. Was mit dem Vorgänger „Era“ noch leicht am Hinken war, sprintet jetzt fies darauf los. Mit Drumschlägen die in Nähmaschinen-Manier auf einen niederprasseln und einer satten Ohrwurm-Melodik wurde hier an allen Ecken und Kanten eine große Schippe drauf gelegt.
Eine Schippe drauf gelegt
„Fracture“, der Titeltrack selbert wabert mit bedrohlichen Klängen in der Metalcore-Atmosphäre, hängt wie eine dunkelschwarze Wolke über den Köpfen bevor der Himmel aufreißt, der breite Chorus erklingt und Fronter Scott Kennedy seine Vocals in Gesichter rotzt. Getragen von fetten Gitarrensoli pumpt bei BLEED FROM WITHIN ordentlich das Blut hoch.
Die Tracks von „Fracture“ gehen tief und hinterlassen Spuren, punkten vor allem aber immer wieder mit ihren Refrains, die das Päckchen sauber geschnürt zusammenhält. Während der Wechsel zwischen cleanen und growligen Gesangsarien auf der Ebene sicher nichts neues ist und man sich auch bei BLEED FROM WITHIN über die gewohnte Ladung Breakdowns freuen kann, passiert alles bei „Fracture“ wie es passieren muss und sich gut anfühlt.
BLEED FROM WITHIN: Es passiert, was passieren muss!
Eine Weiterentwicklung deutlich erkennbar, rudern die Schotten soundtechnisch weiterhin irgendwo zwischen Metalcore mit Death Metal-Attitüde. Deutlich erkennbar aber auch der Wille und der Bock, der hinter der Veröffentlichung steckt. Während die Vocal-Salven bei „Into Nothing“ übermächtig und überladend abgefeuert werden und sich fast schon ein sättigendes Gefühl einstellt, kommt „Night Crossing“, mit Platz für progressive Gitarrenspielereien, und mit einem Feature am Saiteninstrument von TRIVIUM’s Matt Heafy, leichtfüßiger daher.
BLEED FROM WITHIN kämpfen hart, kämpfen hart mit ihrer Vergangenheit für eine Zukunft bei der sie in den oberen Rängen des Genres mitspielen und bleiben können. AUGUST BURNS RED, WHITECAPEL, WHILE SHE SLEEPS, haben gezeigt, wie es gehen kann. BLEED FROM WITHIN ziehen damit nicht Kopf an Kopf, kleben den Kollegen aber ein gutes Stück näher an den Fersen.
Nach nem beeindruckenden Live-Mitschnitt von vor paar Tagen dieses Album geholt und die Jungs für sehr geil befunden! Hatte die schon lange nicht mehr auf dem Radar und vor allem so stark in Erinnerung..