Blaze - As Live As It Gets

Review

So unglücklich seine Zeit bei IRON MAIDEN im Nachhinein auch verlaufen sein mag, eines hat sie Blaze Bayley auf jeden Fall gebracht: Seinem Soloprojekt BLAZE wird größere Aufmerksamkeit zuteil. Oder erinnert sich hier noch irgendjemand, außer vielleicht ein paar ganz wenigen, an seine erste Band WOLFSBANE, mit denen er zwischen 1989 und 1993 vier Platten veröffentlichte? Nicht wirklich, habe ich Recht? Nach seinem Rauswurf bei den eisernen Jungfrauen hat er es bisher mit BLAZE auf zwei respektable Alben – „Silicon Messiah“ (2000) und „Tenth Dimension“ (2002) – gebracht, mit denen er ausgedehnte Touren durch Europa und Südamerika fahren konnte. So ergab es sich also, dass während seiner letzten Gastspielreise im Z7 (Pratteln, Schweiz) und im JB’s (Dudley, UK) das Live-Doppelalbum „As Live As It Gets“ mitgeschnitten worden ist. Über den nach gerade mal zwei Outputs noch recht frühen Zeitpunkt einer solchen Veröffentlichung kann man gewiss streiten. Fakt ist jedoch, dass BLAZE ihren Fans ein rundum gelungenes Paket geschnürt haben. Songtechnisch werden beide Studioalben gleichermaßen mit mit sechs Songs bedacht (u.a. „Silicon Messiah“, „Stare At The Sun“, „Ghost In The Machine“, „Tenth Dimension“, „Stranger To The Light“, „Kill And Destroy“). Fünf Tracks befassen sich mit seiner Pre-BLAZE-Ära. IRON MAIDEN sind viermal vertreten („When Two Worlds Collide“, „Virus“, „Sign Of The Cross“, „Futureal“), WOLFSBANE einmal („Steel“). Als kleines Bonbon gibt es oben drauf noch eine gelungene Coverversion des LED ZEPPELIN-Klassikers „Dazed And Confused“. Der Sound ist mehr als amtlich ausgefallen, klingt an manchen Stellen aber etwas overdubbed. Durchweg erfreulich fällt hingegen ins Gewicht, dass das Publikum jederzeit stimmgewaltig von seiner Anwesenheit kund tut. Da sind mir in letzter Zeit ein paar wesentlich steriler wirkende Livedokumente untergekommen. Wer BLAZE schon einmal in Aktion gesehen hat, weiß sowieso, dass sie eine absolute Liveband sind und sich auf der Bühne wesentlich besser entfalten können als auf Konserve. So werden Fans des kleinen, jederzeit Stimmung machenden Sängers mit „As Live As It Gets“ voll auf ihre Kosten kommen. Neueinsteigern in die Metalmaterie lege ich aber eher IRON MAIDENs „Rock In Rio“ (sowohl auf CD, als auch auf DVD) ans Herz, da dies ein Livemitschnitt für die Ewigkeit ist.

13.05.2003

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1 Kommentar zu Blaze - As Live As It Gets

  1. Anonymous sagt:

    nun ja. blaze‘ solowerke bewegen sich zwar "nur" im gehobenen durchschnitt, aber die perfekte produktion und zusätzliche schmankerl wie das zepplin cover und die klassiker "sign of the cross" und "virus" aus seiner zeit bei maiden tun das übrige. im grunde braucht man sich nur dieses album zuzulegen, dann hat man schon fast das beste von blaze baley.

    8/10