Blame (D) - Water

Review

Dass es sich bei „Water“ um eine Wiederveröffentlichung des Debütalbums von BLAME handelt, dürften wohl nur die wenigsten wissen. Auch die Band BLAME an sich ist für viele wohl eher eine unbekannte in der schnelllebigen Elektroszene. Dem ein oder anderen könnte die Band auf der erfolgreichen Compilation-Reihe SEPTIC aufgefallen sein, auf deren vierten Teil BLAME anno 2004 mit „Space Hulk: Evolution“ den Opener stellten. Satte vier Jahren mussten nun ins Land gehen, bis „Water“ nun einer breiteren Masse zugängig gemacht wird, sieht man einmal von der sehr kleinen Erstauflage beim ebenfalls sehr kleinen Label Cold Trinity ab.

Das Album wurde nochmal komplett neu gemastered und umfasst nun insgesamt 12 Songs, die man musikalisch irgendwo zwischen Elektro, Synthpop und Dark Wave einordnen kann. Und vielleicht war es nie so einfach, vergleichbare bzw. gleichklingende Bands zu nennen wie im Fall von BLAME: Stünde nicht BLAME auf dem Cover, könnte man nur zu oft glauben, es mit einem neuen Album von DIARY OF DREAMS zu tun zu haben, erinnert die Stimme einfach unglaublich an Adrian Hates. Auch musikalisch zeigt sich eine Nähe zu DIARY OF DREAMS oder aber auch DIORAMA. Manchmal schwermütig und sperrig, dann wieder poppig und eingängig erinnert auch die Instrumentierung oft an DIARY OF DREAMS. Diese Vergleiche müssen sich BLAME einfach gefallen lassen und somit auch ein gewisses Maß an eigenem Profil einbüßen. Aber: Bei allen Ähnlichkeiten darf man nicht übersehen, dass „Water“ eine insgesamt betrachtet gelungene Scheibe ist und BLAME etwas von ihrem Handwerk verstehen. Die Tracks überzeugen durch abwechslungsreiches Songwriting und bieten immer noch genügend eigene Ideen, die sich beispielsweise bei dem hammerstarken „Legions-Across The Ocean“ oder beim Song „Unless“ zeigen, bei dem zusätzliche weibliche Vocals dem Song eine besondere Note verleihen.

Vielleicht schaffen es BLAME, sich auf dem nächsten Album etwas mehr vom Sound der angesprochenen Bands zu lösen und somit mehr Eigenständigkeit und eine stärkere eigene Identität zu entwickeln. Dass sie das Potenzial dazu haben, deuten sie auf „Water“ bereits eindrucksvoll an.

10.05.2008
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