Blackslash - No Steel No Future

Review

Mit knapp vier Jahren gönnten sich BLACKSLASH zwischen „No Steel No Future“ und dem Vorgänger „Lightning Strikes Again“ ihre bislang längste Albumpause. 2020 verkürzte nur die digitale Zwei-Track-EP „Gladiators Of Rock/The Power“ die Wartezeit auf eine weitere vollwertige Platte der Heavy-Metal-Band. Beide Tracks befinden sich auf „No Steel No Future“ und geben einen guten Eindruck davon, was Fans erwartet.

BLACKSLASH bleiben sich treu

Experimente wagen BLACKSLASH auf ihrem vierten Album keine. Stattdessen setzt das Quintett seine Huldigung der New Wave Of British Heavy Metal nahtlos fort. Das bedeutet Songs mit epische Gesangslinien zum Mitsingen, galoppierenden Riffs à la IRON MAIDEN, treibenden Schlagzeugbeats und melodischen Gitarrensoli.

Textlich bewegt sich die Band ebenso in gewohnten metallischen Gefilden. Der Titeltrack von „No Steel No Future“ ist eine Hymne an das Genre, mit dem Aufruf, die Welt zu metallisieren. „Unter The Spell“ hingegen erzählt eine leicht morbide Liebesgeschichte. Dass die Lyrics trotz mancher Genreplattitüde kein bisschen peinlich wirken liegt an der hervorragenden Leistung von Sänger Clemens Haas. Sein kraftvolles Organ verleiht dem BLACKSLASH-Sound eine Größe, die man bei Underground-Acts in dieser Form selten vorfindet.

„No Steel No Future“ ragt aus dem Underground hervor

Doch nicht nur Haas legt auf „No Steel No Future“ eine beachtliche Leistung hin. Seine Kollegen an den Instrumenten stehen ihm in Nichts nach. Insbesondere das Gitarrenduo Christian Haas/Daniel Hölderle brilliert mit coolen Twin-Guitar-Leads, die sich augenblicklich in die Gehörgänge fräsen. Stellvertretend dafür seien an dieser Stelle die groß angelegten Melodiebögen in „Hammertime“. Solche Klänge lassen jedes Epic-Metal-Herz höherschlagen.

Die Produktion von „No Steel No Future“ legt derweil einen Spagat zwischen old school und Moderne hin. Der Rotz der Achtziger haftet insbesondere den Gitarren definitiv an. Allerdings tönt die Platte deutlich druckvoller aus den Boxen als die meisten Alben der Ära, an der sich BLACKSLASH an allen Ecken und Enden bedienen.

Wer also wert auf jedwede Form von Innovation legt, ist bei den Baden-Württembergern an der falschen Adresse. Alles, was BLACKSLASH auf „No Steel No Future“ darbieten, hat man anderswo schonmal gehört. Gerade deswegen kommen Heavy-Metal-Maniacs bei Tracks wie „Demons Of Life“ und „Midnight Fire” voll auf ihre Kosten.

03.03.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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