Blackosh - Kurvy, Chlast, Black Metal

Review

Nach zwei Splits mit den tschechischen Black-Metal-Legenden MASTER’S HAMMER aus den letzten beiden Jahren veröffentlicht das ebenfalls tschechische Ein-Mann-plus-Drummer-Projekt BLACKOSH nun sein Debütalbum namens „Kurvy, Chlast, Black Metal“. So obszön und aufs Wesentliche reduziert der Titel ist, der übersetzt soviel wie „Huren, Suff, Black Metal“ bedeutet, so klingt auch die Musik, die auf dem Album zu hören ist: rauh, geradlinig, räudig und in seiner einfachen Direktheit geradezu obszön.

Trotzdem lässt sich nicht behaupten, dass „Kurvy, Chlast, Black Metal“ keinen Spaß machen würde. Klar, der eigentliche Sinn eines Black-Metal-Albums hat im Normalfall weniger mit Spaß zu tun, aber BLACKOSH beweisen mit ihrem Debüt eindeutig, dass auch Black Metaller zum Grinsen nicht in den Keller gehen müssen. Von Anfang bis Ende strahlt das Album eine erfrischende Naivität aus, die nicht jeder gut finden muss, die aber viele junge Bands aus dem Black-Metal-Bereich vermissen lassen – auch und besonders, wenn sie sich selbst als „old school“ bezeichnen.

Die beiden Köpfe hinter BLACKOSH scheinen sich aber gar keine Gedanken über solche Dinge gemacht, sondern einfach drauflos gespielt zu haben. Das eröffnende Doppelpack „Kurvy, Chlast A Black Metal“ und „Ve Spiknutí Se Satanem“ rotzt im straighten Uptempo aus den Lautsprechern, ein bisschen wie VENOM in noch schneller. „Peklo Nás Baví“ packt daraufhin das schleppende Midtempo-Riffing mit Death-Metal-Flair aus, „Bic Z Lejna“ kommt mit einer für dieses Album ungewöhnlichen Leadgitarre um die Ecke (wenn man genau hinhört – ein bisschen wird dieses Detail vom verwaschenen, aber charmanten Sound verschluckt), „Kancelár S Císlem 666“ überzeugt mit Uffta-uffta-Drumming und der irrsinnigen Gesangseinlage des Herrn Petr „Blackie“ Hošek, seines Zeichens Kopf hinter BLACKOSH. Mit dem fast rockigen „Funeralismus“ ist dann nach nicht einmal 29 Minuten schon wieder Schluss – keine Sekunde zu früh, denn länger kann sich dieses wahnwitzige, völlig gegen den Strich gekämmte Werk wohl keiner geben.

So ist „Kurvy, Chlast, Black Metal“ ein wirklich, WIRKLICH seltsames Album. Die Wertung unter dieser Review werden viele wohl nicht nachvollziehen können, und nein, legt man konventionelle Maßstäbe an, ist BLACKOSHs Debüt kein „gutes“ Album. Aber dieses charmante Stück Black Metal klingt gleichzeitig so altbacken und so frisch, dass es einfach Spaß – ja, wirklich, Spaß! – macht, zuzuhören. Ein krasses Teil, das den Verfasser dieser Zeilen ein wenig verdutzt, aber auf jeden Fall begeistert zurücklässt.

21.11.2015

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