Blackmore's Night - Shadow Of The Moon – 25th Anniversary-Edition

Review

Der Name Ritchie Blackmore ist vor allem mit den Bands DEEP PURPLE und RAINBOW assoziiert. Ende der 80er Jahre lernt Blackmore Candice Night kennen, welche er 2008 heiratet. Night ist nach Blackmores Ausstieg bei DEEP PURPLE bereits als Background-Sängerin bei den Touren von RAINBOW aktiv. Vor allem aber teilen Blackmore und Night eine Vorliebe für Renaissancemusik. Ende der 90er Jahre beschließt Blackmore die RAINBOW-Ära zu beenden und im Sommer 1997 veröffentlichen Blackmore und Night unter dem Namen BLACKMORE’S NIGHT ihr Debütalbum „Shadow Of The Moon“.

BLACKMORE’S NIGHT sogen mit „Shadow Of The Moon“ für herunterklappende Kiefer

Der Name Blackmore steht 1997 für Rockmusik und virtuoses Gitarrenspiel. Was BLACKMORE’S NIGHT 1997 auf den Markt bringen sorgt für herunterklappende Kiefer bei den Blackmore-Fans. Das Blackmore einen Hang zu klassischer Musik hat, ist allgemein bekannt und unter anderem mit dem DEEP PURPLE-Album „Concerto For Group And Orchestra“ mehr als verdeutlicht. Den Tausch der E-Gitarre gegen akustische Gitarre, Bouzouki, Mandoline, Domra oder Drehleier trifft die eingefleischten Blackmore-Fans jedoch ins Mark.

Menschen, welche unvoreingenommen an das Debütwerk „Shadow Of The Moon“ von BLACKMORE’S NIGHT herangehen, finden eine musikalische Perle, wo sich einer der prägendsten Gitarristen der Rockmusik von einer ganz anderen Seite präsentiert, dass jedoch nicht weniger virtuos als mit DEEP PURPLE oder RAINBOW.

Der Titeltrack als Opener wird vor allem von Sängerin Night dominiert, Blackmore und seine Akustikgitarre rücken in den Hintergrund. Es gibt Folk mit klassischen Instrumenten und einer eingängigen Melodie. „The Clock Ticks On“ ist eine Coverversion von Tielman Susato und ein herausragender Track auf dem Debütwerk. Renaissancemusik in seiner vollen Pracht, dargeboten von zwei herausragenden Künstlern, welche Unterstützung von vier weiteren Musikern erhalten.

Das Niveau können die beiden Hauptprotagonisten nicht durchgängig auf dem Debütalbum halten. „Be Mine Tonight“,  „Play Minstrel Play“ oder „Ocean Gypsy“ sind keine schlechten Songs, haben aber nicht die Wirkung, wie zum Beispiel „The Clock Ticks On“ oder das zweite Tielman Susato-Cover „Renaissance Faire“. Wer bei „Play Minstrel Play“ die Brücke zu JETHRO TULL und „Minstrel In The Gallery“ schlägt, macht alles richtig. Ian Anderson ist mit seiner Querflöte als Gastmusiker zu hören. „Magical World“ kommt verträumt daher, die Aufbereitung von Pyotr Ilyich Tchaikovskys „Writing On The Wall“ geht den Schritt zum poppigen Folk, welcher mit dem REDNEX-Cover „Wish You Were Here“ zum Ende der Scheibe seine erfolgreiche kommerzielle Umsetzung erfährt.

25th Anniversary Edition und die Unterschiede zur Version von 1997

Ein Album, welches 1997 veröffentlicht wurde, erscheint 2023 als 25th Anniversary Edition. Können Night und Blackmore nicht rechnen? Ganz so einfach ist es nicht. Während in Europa die Scheibe im Sommer 1997 auf den Markt kommt, steht die US-Version erst im Februar 1998 in den Plattenläden. Die Songs sind allesamt neu aufgelegt worden, dazu gibt es zwei Bonus-Tracks, welche jedoch keine neuen Songs sind. Blackmore und Night spielen “Shadow Of The Moon” und “Spirit Of The Sea” als Home-Session-Version neu ein. Eine Bonus-DVD mit der Geschichte zum Album sowie drei weiteren Videoclips rundet die Geburtstagsausgabe ab.

Die 25th Anniversary Edition ist mit einem aufgepeppten Cover ausgestattet worden, dass Booklet enthält zudem ein Interview. Ob für Menschen, welche bereits die Veröffentlichung von 1997 im Schrank stehen haben, die zusätzlichen Features als Kaufanreiz ausreichen, werden die Fans mit ihren Bestellungen entscheiden. Wer das 1997er Werk nicht kennt, sich aber für Blackmore und sein musikalisches Lebenswerk interessiert und keine Angst vor ungewohntem Terrain hat, sollte die Scheibe antesten.

06.03.2023

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2 Kommentare zu Blackmore's Night - Shadow Of The Moon – 25th Anniversary-Edition

  1. Watu sagt:

    Shadow Of The Moon fand ich ganz gut, nette mittelalterliche, romantische Musik. Danach habe ich aber irgendwie das Interesse verloren, war mir insgesamt zu seicht das Ganze. Instrumental würde mir die Musik persönlich deutlich besser gefallen, ist mit den Female Vocals einfach eine gute Spur zu kitschig, zu seicht.

    7/10
  2. nili68 sagt:

    Mir gefällts. Nette (im positiven Sinne) Feelgood-Music. Kommt für mich auch ohne edgy Aspekte aus.