Blacklands - A New Dawn

Review

Die Auswahl einer Band welchen ihrer Songs sie als Opener platziert, führt zwar sehr häufig zu Erfolgen, hat allerdings mitunter auch schon das Gegenteil verursacht, da sich so mancher Hörer irriert wieder abwandte. Auf den ersten Eindruck hin ist man auch bei BLACKLANDS leider dazu geneigt vorschnell ein Urteil abzugeben, denn der Opener „Cold Embrace“ klingt dermaßen „entspannt“ und von der klaren Gesangsstimme von Frontfräulein Moja Nardelli geprägt, dass man durchaus meinen könnte, es hierbei mit einer Band zu tun zu haben, die bestrebt ist als „Gothic-Ausgabe“ von Formationen wie BLACKMORE’S NIGHT  in die Historie einzugehen.

Doch dem ist keineswegs so, denn auch wenn im anschließenden „Dance Of The Witches“, mit dem die Krefelder eher nach einer in Richtung Prog tendierenden Ausgabe von FLOWING TEARS denken lassen, zuckersüße Spinett-Klänge integriert wurden, wird spätestens im tiefschürfenden Titeltrack klar, dass man es bei „A New Dawn“ mit einem elegant tänzelnden Prog Metal-Epos tun hat, das zudem von Moja am Mikro mit einer feinen Klinge regiert wird.

Als besonders gelungen empfinde ich den Ausflug der Band in epische Doom-Gefilde, den sie in „Ocean Of Tears“ unternimmt und dabei hinsichtlich Tiefgang gar an die legendären LEFTHAND SOLUTION erinnert. Geilomat! Schade zwar, dass sich BLACKLANDS nicht des Öfteren in jene Gefilde begeben, doch die Band erweist sich auch in diversen anderen Gangarten als über jeden Zweifel erhaben, selbst wenn ich persönlich „Floating Pictures“ zu unspektakulär und die Ballade und „Love Will Never Die“ als schlichtweg zu kitschig empfinde.

Ein Glück, dass die Band mit dem Viertelstünder „Power Play“ unter Beweis stellt, dass sie kompositorisch schon sehr weit ist und es locker schafft ein solches Monumetalepos – in dem sich Zutaten aus dem Schaffen von MARILLION und PINK FLOYD ebenso finden lassen, wie an YES gemahnende Eleganz und obendrein auch reichlich knackige Metal-Riffs, die ebenso für Kontraste zu sorgen wissen wie auch eine dezent psychedelisch anmutende Rock-Schlagseite – in spielerischer Leichtigkeit zu kredenzen und viel an Boden gut zu machen versteht.

Als Fazit lässt sich also festhalten, dass wir es mit einer zweifelsfrei überaus talentierten Band zu tun haben, die zwar auch noch reichlich Luft nach oben hat, mit ihrem Debüt „A New Dawn“ aber ein wirklich interessantes und vielschichtiges Teil abgeliefert hat, das in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken lässt.

01.07.2013

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