Blackguard - Firefight

Review

Galerie mit 12 Bildern: Blackguard - Silverthorn European Tour 2012

BLACKGUARD gewannen 2008 einen von Nuclear Blast ins Leben gerufenen Myspace-Band-Wettbewerb und erhielten so den begehrten Plattendeal für ihr Debut „Profugus Mortis“, welches dann im Frühjahr 2009 auch weitestgehend ordentliche Kritiken einfuhr. Zwei Jahre später steht der Nachfolger „Firefight“ an, allerdings nicht mehr unter dem Banner von Nuclear Blast, sondern beim amerikanischen Label Victory Records, das hierzulande noch nicht großartig mit Releases aus dem Metal-Sektor auffiel.

Man kann natürlich annehmen, dass der Labelvertrag bei NB ohnehin nur auf das eine Werk befristet war. Vielleicht lag der Wechsel aber auch an der künstlerischen Qualität, die seit dem Debut etwas auf der Strecke geblieben ist. Ich würde hier nicht nur von Stagnation sprechen, sondern sogar von einem leichten Rückschritt. Zum Teil werden unterschiedliche Einflüsse nicht wirklich stimmig miteinander verbunden. BLACKGUARD bauen auf Elemente aus Pagan Metal, Melodic Death Metal, Power Metal und Symphonic Metal. Manchmal habe ich den Eindruck, sie eifern ein wenig TURISAS zu „Varangian Way“-Zeiten nach, ohne auch nur im Ansatz mit deren heroischen Melodien und einprägsamen Hooks punkten zu können.

Es gibt schon mal gute Ansätze mit einzelnen Riffs oder auch symphonisch angereicherten Melodien, doch in den Gesamtkonstrukten der Stücke kommen dann immer wieder Abschnitte, die konträr der gerade aufgebaute Atmosphäre laufen und diese dadurch stören. Ein weiteres Manko ist der harsche Gesang von Paul Ablaze, der in seiner ständig gleichen bellenden (bei Screams) oder kotzenden (bei Growls) Art schnell nervt und mit der teilweise auf Epik basierenden Atmosphäre gar nicht harmoniert.

Die wirklichen Lichtblicke sind auf „Firefight“ rar gesät. Bei „Wasteland“ funktioniert der epische Pathos mal über den gesammten Song und die Melodielinien erinnern in kurzen Phasen an den „Herr-Der-Ringe“-Soundtrack. Ansonsten steigt das qualitative Niveau in Richtung Albumende etwas an. Auch „A Blinding Light“, „The Path“ und „Sarissas“ wissen ein paar kompositorische Akzente zu setzen. Insgesamt ist das aber zu wenig, um bei der starken Konkurrenz im Pagan-Bereich über Mittelfeldstatus hinaus zu kommen.

„Firefight“ kann sich nicht in die Riege der bisher so guten Pagan-Releases des Jahrgangs 2011 einreihen. Zu viel wirkt unstimmig oder uninspiriert. Dass BLACKGUARD es eigentlich besser können, haben sie zuvor schon bewiesen. Auf „Firefight“ fehlen den Kanadiern aber die Ideen, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

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11.03.2011

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