Blackfield Festival - Welcome To My DNA

Review

Nach ihrem zweiten, absolut vorzüglichen Album, habe ich von Aviv Geffen und Steven Wilson, bzw. von „Welcome To My DNA“ einfach eine mindestens gleichwertige Glanzleistung erwartet. Natürlich legt sich eine Band (oder ein Projekt, wie man es nimmt) die Messlatte selbst entsprechend hoch, wenn sie bereits zuvor starke Musik veröffentlicht haben. Deshalb darf man von BLACKFIELD einen eben gleichwertigen oder sogar noch besseren Output erwarten, denke ich.

Zugegeben, ich selbst habe das bereits im Vorfeld von „Welcome To My DNA“ in Frage gestellt, denn ihr zweites Album war einfach durchgehend klasse und in sich rund. Es ist schwer, solch ein Werk noch zu übertreffen. Selbst wenn dies kaum machbar zu sein scheint, sollte es den beiden gelingen, das Qualitätslevel zu halten. Ist ihnen das gelungen? Die Antwort ist jein!

Es fällt stark auf, dass sich „Welcome To My DNA“ weitestgehend auf ruhigere, leicht schmalzige Töne beschränkt und nur selten etwas (verhaltener) Schwung in die Bude kommt. Im Vordergrund stehen bedächtige, melancholische Klänge in Richtung Ballade und Herzschmerz. Das wäre alles kein Problem, wenn die Songs packend sind und ins Ziel treffen. Leider gelingt es BLACKFIELD hier meines Erachtens nach nur stellenweise. Zwischendurch finden sich Stücke, für die ein „ganz nett“ ein gutes Lob darstellt, andersherum gibt es aber auch herausragende Momente, die ich hier nicht namentlich erwähnen möchte, da jeder sich selbst ein Bild von der Scheibe machen sollte.

Auf einen Prog-Level braucht hier niemand zu warten, selbst wenn es manchmal den Anschein hat, dass für wenige Augenblicke im Ansatz PORCUPINE TREE durchblitzen. Den Gesang teilen sich Wilson und Geffen wieder brav und an dieser Stelle gibt es auch nichts zu mäkeln. Tja, was ist also die Kernaussage des Ganzen? Ganz klar: Ich habe einfach mehr Hits erwartet, mehr Songs, Refrains und Passagen, die schnell ins Ohr gehen und auch dort lange hängenbleiben. Das ist auf „Welcome To My DNA“ selbst nach unzähligen Durchläufen nur bedingt der Fall. Ein Album ohne Tiefen aber auch nur mit wenigen herausragenden Höhen. Trotz des durchaus guten Gesamteindrucks irgendwie doch auch ein wenig schade…

15.04.2011

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