Blacken My Melody - My Path To Hell

Review

Suggerieren Bandname und Albumtitel zunächst eher soundtechnische „Schwärze“, folgt alsbald die Überraschung, dass dem nicht so ist. Anstelle dessen kredenzt uns das aus Berlin stammende Quartett nämlich eher Metalcore/ Modern / Melo Death, jedoch nicht solchen von der „(Brech-)Stange“, sondern als abwechslungsreiches Gebräu mit Hauptaugenmerk auf Melodien.

Beeindruckend ist dabei vor allem die Gitarrenarbeit des Duos Daniel und Birt (der auch noch für den Gesang zuständig ist), denn diese beiden Burschen wissen nicht nur amtlich zu riffen, sondern auch, dass Metal OHNE Soli einfach nicht sein darf! Man garniert die mitunter durchaus brutalen Nummern nämlich immer wieder mit herzhaften Solo-Passagen und weiß damit nicht nur für Abwechslung zu sorgen, sondern die Mixtur auch mit einer eigenständigen Note zu versehen.

Hinsichtlich ihrer Wirkung kommen mir dabei des Öfteren die Nordlichter BURIAL VAULT in den Sinn, denen es auf ähnliche Art und Weise gelingt, vor kurzer Zeit noch „moderne“ – mittlerweile längst wieder „untrendige“ Elemente so zu kombinieren, dass ein erfrischendes Ergebnis herauskommt.

Auch was die Melodik an sich betrifft, schwingen bei BLACKEN MY MELODY weniger Helden aus Göteborg als eher Inspirationen aus dem traditionellem Thrash Metal mit – wie beispielsweise ANNIHILATOR, deren Mastermind Jeff Waters wohl mehr als nur einmal belauscht wurde. Die von Jungs als Einflussquellen angegebenen TRIVIUM und AS I LAY DYING lassen sich ebenso vernehmen, weniger dagegen auch genannten IN FLAMES, aber das sollte ohnehin demnächst egal sein, denn BLACKEN MY MELODY sind auf dem richtigen Weg einen eigene Nische zu finden!

Wenn man es beim nächsten Versuch auch noch schafft, den Klargesang ausdrucksstärker darzubieten und die eine oder andere zwingende Hook-Line an den Start bekommt, kann man wohl in Bälde mit einem Deal rechnen. Für ein Debüt geht die Chose aber auf jeden Fall in Ordnung!

08.02.2012
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