Black Witchery - Evil Shall Prevail (Compilation)

Review

Die Amis BLACK WITCHERY gehören zu den größten Namen im War Metal bzw. Bestial Black Metal – zu ähnlicher Größe dürften es sonst nur die drei großen kanadischen Bands (BLASPHEMY, REVENGE, CONQUEROR) sowie die Finnen ARCHGOAT gebracht haben. Nun ist das letzte BLACK WITCHERY-Album „Inferno Of Sacred Destruction“ schon sechs Jahre her, 2015 folgte zwar die „Holocaustic Death March To Humanity’s Doom“-Split mit REVENGE, aber über ein neues Album in voller Länge ist bisher immer noch nichts Weiteres bekannt. Um die noch unbegrenzte Wartezeit zu verkürzen, haben Nuclear War Now! Productions nun aber ein besonderes Leckerli für Fans zusammengetragen: die „Evil Shall Prevail“-Compilation, auf der sich so manche obskure Veröffentlichung aus dem Backkatolg der Band befindet.

Die A-Seite: „Evil Shall Prevail“-Demo

„Evil Shall Prevail“ ist ein 2LP-Set, den Anfang auf der A-Seite macht die titelgebende „Evil Shall Prevail“-Demo, die die Band 1998 noch unter dem alten Namen WITCHERY herausbrachte. Schon hier zeichnet sich ab, dass die Musiker hinter BLACK WITCHERY zu den größeren Könnern der Szene gehören, wenngleich der Stil auf der Demo noch etwas weniger rabiat daherkommt als auf späteren Werken. So finden sich im Titeltrack der Demo (und der Compilation) sogar europäisch anmutende Riffs, auch die Urversion von „Summoning Of Infernal Legions“ klingt noch deutlich nordischer als spätere Ausgaben desselben Songs.

Die B-Seite: „Hellstorm Of Evil Vengeance“ (Split mit CONQUEROR)

Die B-Seite von „Evil Shall Prevail“ – die 1999er-„Hellstorm Of Evil Vengeance“-Split mit CONQUEROR – schlägt da schon deutlicher die Richtung ein, die man von BLACK WITCHERY kennt. Nicht ohne Grund kennt man den Opener „Unholy Vengeance Of War“ – sicherlich einer DER Klassiker der Band – auch vom 2001er-Debütalbum „Desecration Of The Holy Kingdom“. Auch die 99er-Versionen von „Black Witching Metal“ und „Summoning Of Infernal Legions“ sind schon sehr viel deutlicher BLACK WITCHERY als noch auf der A-Seite mit der „Evil Shall Prevail“-Demo. Nach „Into Damnation Eternal“ – dem einzigen Song der Split, den man vorher und nachher nicht mehr gehört hat – folgt das kultige BLASPHEMY-Cover „Demoniac“, bevor auch mit der B-Seite Schluss ist.

Die C-Seite: „Summoning Of Infernal Legions“-EP und die „Death To Trends“-Demo

Die C-Seite besteht zum einen aus der „Summoning Of Infernal Legions“-EP von 1998, eine Neueinspielung von zwei älteren Tracks aus dem BLACK WITCHERY-Repertoire, nämlich dem Titeltrack sowie „Destruction Of The Holy Kingdom“. Es folgt, auf derselben Seite, das allererste (BLACK) WITCHERY-Lebenszeichen, die „Death To Trends“-Demo von 1997. Auch die ist noch europäischer geprägt … aber na ja, sagen wir, es wird seine Gründe haben, warum man die beiden Tracks „Black Flames Of Impure Desire“ und „As Grim Shadows Drape The Heavens“ nicht mehr so oft gehört hat wie andere Stücke aus der frühen Phase der Band.

Die D-Seite: nettes Füllmaterial

Auf der D-Seite gibt es dann noch einmal ein wenig Füllmaterial, nämlich das ultrakultige „Black Vomit“ von einer SARCÓFAGO-Tribute-Compilation sowie alternative Rumpeltakes aus der Session, in der die „Hellstorm Of Evil Vengeance“-Splits entstanden sind. Joa … nett.

BLACK WITCHERY dürfen trotzdem mal über ein neues Album nachdenken

Insofern ist die „Evil Shall Prevail“-Compilation ein gefundenes Fressen für alle BLACK WITCHERY-Fans, die keinen Bock haben, etliche von Euros für die vergriffenen Tapes und Vinyls der Erstauflagen auszugeben. Nuclear War Now! Productions haben tatsächlich sämtliche relevante BLACK WITCHERY-Veröffentlichungen aus den frühen Jahren der Bandgeschichte zusammengetragen. Das Ganze gibt es auf schwarzem, klarem und weißem Vinyl und zum Normalopreis für eine Doppel-LP – bei solchen Zusammenstellungen ist das ja auch nicht immer gegeben. Kann man sich definitiv geben, wird sich auch der Verfasser dieser Zeilen definitiv geben. Ein neues Album darf die Band trotzdem langsam mal bringen.

22.10.2016

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