Bei der Farbgebung und Motivwahl beherzigen BLACK VULPINE schon mal eine der ehernen Regeln, die es nun mal scheinbar heute so zu beherzigen gilt, will man als ernthafte Stoner-Doom-Combo wahrgenommen werden: verwende im Artwork mindestens einer Deiner Releases eine schemenhafte, langhaarige, barbusige Frau und/oder (am besten beides) tauche es in sattes Purpur. Blöd nur, dass BLACK VULPINE keinen Stoner Doom spielen…

…aber mit Stoner Metal kann man es ja auch versuchen. Dachten sich die Dortmunder und führen selbstbewusst KYLESA, BARONESS und RED FANG als musikalische Äquivalente ins Feld. Ganz abgesehen davon, dass das angeführte Doppel aus Savannah, Georgia nicht gerade der Inbegriff von Stoner Metal ist und RED FANG auf vorliegender Demo BLACK VULPINEs nicht stattfinden (kein Dreck unter den Fingernägeln und keine Bierreste im Barthaar): BLACK VULPINE vergessen zu erwähnen, dass da noch ganz andere Namen in ihrem Stilmix mitmischen. QUEENS OF THE STONE AGE etwa. TOOL. Oder CHEVELLE, die ja auch so etwas wie ein Alternative-Zögling der letzteren sind. Und SKUNK ANANSIE, emminent. Man höre sich nur an, wie sehr Frontfrau Sarah in „Lies“ versucht, bewusst oder nicht, an SKUNK ANANSIEs Skin heranzukommen. Weniger, was die Einzigartigkeit ihrer Stimme betrifft. Eher, wie sie Dramatik in Melodie und Refrain transportiert und damit einen ganzen Song in Richtung der Briten schieben kann.

Neben „Lies“ schielt „Ava Kadavra“ als zweiter von insgesamt drei Tracks ganz arg in Richtung SKUNK ANANSIE, womit sich BLACK VULPINE eher im Alternative Rock denn Metal tummeln. Was ja nicht per se schlecht ist, kann das Destillat aus genannten Bands doch unter warm-organischem Sound für netten Kurzweil sorgen. Eine vollkommen homogene Mischung ist es jedoch nicht, auch deshalb, da die drei Songs aus Versatzstücken kein eigenständiges Ganzes zu erschaffen vermögen. BLACK VULPINE siedeln sich irgendwo zwischen obigen Einflüssen an. Aber nirgendwo so richtig.