Black Void - Antithesis

Review

Soundcheck Mai 2022# 17

Letztes Jahr hob Lars Are Nedland (BORKNAGAR, SOLEFALD) sein neues Projekt WHITE VOID aus der Taufe, für dessen Debütalbum „Anti“ Kollege Endres lobende Worte fand. Wem die rockige Seite des Black-Metal-Musikers nicht so gefallen hat, oder wer ohnehin auf der Suche nach der nächsten Dosis Schwarzwurst ist, für den hat Nedland in identischer Besetzung das Schwesteralbum „Antithesis“ unter dem Namen BLACK VOID eingetrümmert. Das soll die absolute Kehrseite von WHITE VOID darstellen: eine vollkommene Ablehnung eines sanften, melodischen Ansatzes – frei von Verspieltheit.

BLACK VOID – Black Metal trifft auf Punk

Den ausgefeilten Progressive-Black-Metal der Kollegen BORKNAGAR kredenzt Lars Nedland wahrlich nicht. Vielmehr geht es in punkig-schwarzmetallische Gefilde, ein bisschen wie DARKTHRONE zu „The Cult Is Alive“-Zeiten, allerdings mit einer anderen Art von Produktion und weniger trve-Kvlt-Anteil, dafür mehr Antiphilosophie. BLACK VOID wandeln zwischen der Philosophie Friedrich Nietzsches und der Verneinung der Philosophie von Albert Camus. Harter Tobak für ein angeblich simplizistisches Album.

Letztlich zieht sich dieser angeschwärzte Punk oder das angepunkte Schwarz aber durch die Laufzeit der Platte, die mal rumpelt, mal blastet und manchmal auch das Tempo bewusst rausnimmt und Nuancen von Cleangesang zulässt. Über weite Strecken hinweg regiert jedoch eine Art angepisstes Gekeife, das sich über die Songs legt. BLACK VOID bewegen sich in ihren Songs immer wieder zwischen den bereits angesprochenen DARKTHRONE (natürlich nur auf gewissen Alben) und Anleihen an IMPALED NAZARENE, gerade bei Stücken wie dem lustigerweise passend betitelten „Nihil“.

Trotzdem springt der Funke nicht so ganz über. Der Sound ist vielleicht etwas zu speziell, um wirklich viele Hörer:innen zu kicken. Wie viele Leute WHITE VOID und BLACK VOID gleich gerne hören, um umfassende Vergleiche zu ziehen, bleibt offen.

„Antithesis“ hat Antihaltung

Klar, die angepisste Antihaltung vertritt „Antithesis“ auf jeden Fall. Aber ein Album für Jedermann und -frau ist es definitiv nicht. Ein spannendes Konzept bleibt die Zwillingsband jedoch allemale.

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20.05.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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4 Kommentare zu Black Void - Antithesis

  1. nili68 sagt:

    Ich find’s total geil! 9 Punkte für’s Lied und wird definitiv angecheckt und wenn alles so ist auch käuflich erworben.

  2. onlythewindremembers sagt:

    Irgendwie kommt da so ein leichter Darkthrone-Vibe aus den „The Cult is alive“-Zeiten rüber. Nicht übel, kann man hören. Werd ich aber auf Albumlänge hören müssen, um zu sagen, ob es mir wirklich zusagt.

  3. Blackshine sagt:

    5/10….ernsthaft? Find das Lied richtig gut. Mag halt auch Nedlands Stimme sehr. Muss man halt mögen..
    Kann mir kaum vorstellen, das der Rest so schwach ausfällt?! Abwarten.
    Freu mich total auf das Album!

  4. ClutchNixon sagt:

    Grandiose Mucke! Jetzt ne Tour mit Kvelertak und Bastarður und ich tanze mich tot!

    8/10