Black Tusk - Tend No Wounds

Review

Der werte Kollege Oleijnik bewertete in seiner Rezension das letzte Langeisen aus dem Hause BLACK TUSK durchaus kritisch und äußerte die Hoffnung, die Platte sei „eine Zwischenstation zum Kanonenschlag“. Im Falle der neuen EP des US-Trios mit dem Titel „Tend No Wounds“ wird jedoch recht schnell klar: Hier donnern mit Sicherheit keine Kanonen – vielmehr ist die ganze Angelegenheit ein ziemlich laues Lüftchen geworden.

Nicht nur, dass die hier dargebotenen sechs Songs ziemlich eindimensional und spannungsarm daherkommen. Schlimmer noch: Manchmal klingt „Tend No Wounds“ völlig einfallslos und sogar ein wenig billig, wie beispielsweise im holprigen Anfang von „Truth Untold“. Hinzu kommt die äußerst mäßige, kraftlose Abmischung, welche die Sludge-typisch brazelnden Gitarren zwar gut in Szene setzt, das Schlagwerk aber über weite Strecken als ein pappiges, druckloses Etwas im Hintergrund verhungern lässt.

Sicher, Songs wie „Enemy Of Reason“ oder das noch am stärksten einzuschätzende „In Days Of Woe“ gehen leidlich gut nach vorn, können aber (vielleicht mit Ausnahme letztgenannter Nummer) wirklich in keiner Phase mitreißen. In verschwitzter Club-Atmosphäre, auf Festivalbühnen und mit entsprechender Betankung mag sich die Sache anders darstellen – auf Tonträger zündet der Stoff aber definitiv nicht. Schade eigentlich, denn das Artwork von John Dyer Baizley (BARONESS) ist wieder einmal sehr gelungen, steht dabei aber in krassem Gegensatz zur Qualität des Inhalts. Am Ende ist „Tend No Wounds“ wohl wirklich nur für ausgewiesene Fans der Truppe interessant.

30.08.2013

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