Ich bin ernsthaft auf den Geschmack gekommen. KYLESA eroberten mit „Spiral Shadow“ nicht nur die Anlage von Kollege Patrick, sondern auch meine. Mit BARONESS hat man gleich eine weitere großartige Entdeckung gemacht und nun fliegt mir mit „Passage Through Purgatory“ ganz unverhofft ein weiteres Highlight aus dem Sludge Metal zu. BLACK TUSK standen bislang immer im Schatten der gerade genannten Kombos und das, so zeigt dieser Re-Release des Debüts, völlig zu unrecht.
„Passage Through Purgatory“ ist zwar mitnichten so eingängig wie „Spiritual Shadow“, bietet dafür aber ganze andere Qualitäten und beweist so, dass man bei aller freundschaftlichen Nähe in Savannah, Georgia genug Wert auf Eigenständigkeit legt. BLACK TUSK finden nämlich neben der eindeutigen Sludge-Herkunft auch im Punk ein kleines, aber fein eingerichtetes zu Hause. Zudem wirkt das sich teils gegenseitig anschreiende Trio an den Vocals äußerst abwechslungsreich, ähnlich wie die Musik gestrickt ist. Ist man zunächst vielleicht noch etwas verstört von den gurgelnden Lauten, welche die Jungs aus ihren Gitarren quetschen, findet man sich nach ein paar Minuten schon prächtig zurecht auf „Passage Through Purgatory“. Auf Highlights braucht man dabei auch nicht verzichten: Das flotte „Mind Moves Something“ geht als ziemlich roher Party-Hit auf Reisen und wird gerade im Schlussteil dank dramatisch aufspielender, schwerer Gitarren zum genauen Gegenteil umgekehrt – klasse! In „Falling Down“ gibt’s eine Zeitlang ordentlich auf die Fresse, bis BLACK TUSK sich lieber Gegenseitig anbrüllen und dem ganzen durch ordentliche Tempo-Wechsel einiges an Spannung verabreichen. Und das als ersten Bonustrack fungierende „Beneath“ schwankt zwischen stimmungsvollen Gitarren und rödelndem Bass hin und her.
Auch der Rest auf „Passage Of Purgatory“ ist sehr ausgeklügelt und braucht sich vor den Genre-Kollegen beim besten Willen nicht zu verstecken. Man könnte BLACK TUSK eventuell als den etwas kratzbürstigeren Bruder in der Savannah-Sludge-Familie bezeichnen, der anstatt auf Stimmung zu setzen, einfach gern mal auf die Fresse haut. Macht nichs! „Passage Of Purgatory“ ist definitiv ein richtiges Highlight!
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